Willkommen in Rom: Helmut Büringer hat die Strecke per Rad bewältigt. Foto: privat

Helmut Büringer aus Steinheim ist einmal wieder mit dem Rad unterwegs gewesen. Diesmal ging es nach Italien.

Steinheim - Steinheim
Eine Radtour über die Alpen ins sonnige Italien, nach Bella Italia, ist ein besonderes Erlebnis. Am 8. Oktober, dem letzten Wasensonntag, begann für mich dieses Abenteuer. Mit Start an der eigenen Haustüre in Steinheim, führte die Tour über insgesamt 1440 Kilometer und rund 10 000 Höhenmeter zunächst entlang dem Neckartalradweg nach Tübingen. Weiter ging’s über die Alb bei Reutlingen zur Donau, durch das Allgäu vorbei an Kempten über Pfronten hinein nach Tirol. Die Alpenüberquerung folgte der geschichtsträchtigen Via Claudia Augusta über den Fernpass ins Inntal und dann hinauf zum Reschenpass, mit 1507 Meter dem höchsten Punkt der Tour. Westlich am Reschensee vorbei führte der Weg hinunter in die Apfelgärten des Vinschgau und das wunderschön am Zusammenfluss von Etsch und Passer gelegene, bereits mediterrane Meran. War die vier Etappen bis dahin noch warme Radkleidung angesagt, machte das sonnige Wetter bei der weiteren Fahrt entlang dem Etschradweg kurze Hose und hochgekrempelte Trikotärmel angenehm.

Durch erntereife Apfelplantagen und herbstlich leuchtende Weinberge führte die weitere Tour hinein in die Region Venetien. Nach kurzem Stopp an der Arena in Verona lag das nächste Ziel in Ostiglia am Po, der alten römischen Hafenstadt in der östlichen Lombardei.

Die folgende Etappe nach Bologna begann in dichtem Nebel. Nach 30 Kilometern auf dem Weg in die Region Emilia Romagna brachte die Sonne die Landschaft zum Leuchten und ermöglichte wieder Genussradeln. In Bologna allerdings, Samstag nachmittags und bei einem Fest an Piazza del Nettuno und Piazza Maggiore, war nur schiebend ein Durchkommen. Vorbei an den berühmten Geschlechtertürmen endete die Samstagsetappe am Rand des nördlichen Apennin im Savena-Tal.

Der Sonntag brachte bei weiter strahlendem Sonnenschein die Königsetappe über drei Apenninen-Pässe in die Toskana, wo ich hoch über Florenz auf dem Camping Panoramico, nahe der historischen Römersiedlung Fiesole, mein Zelt aufschlug. Nach einem traumhaften Sonnenuntergang erreichte ich am nächsten Tag in Florenz den Arno, dem entlang die Tour durch das malerische Pratomagna-Gebirge mit der Olivenstadt Regello weiter nach Arezzo führte. Ein weiterer Höhepunkt folgte mit der Etappe nach Assisi. Durch Olivenhaine, in denen gerade die Ernte begann, ging die Fahrt entlang dem Lago Trasimeno zunächst nach Perugia, bevor nach nervenaufreibender Querung dieser hektischen Hauptstadt Umbriens, die Grabeskirche des heiligen Franz hoch über dem weiten Tal vor Assisi, der wohl schönsten und berühmtesten Stadt in Umbrien, auftauchte. Der Abend in Assisi war ein Erlebnis.

Am nächsten Morgen ging es zunächst hinauf in die Wein- und Olivenstadt Montefalco und weiter über Spolento in das Neratal, die Valnerina, mit faszinierenden Begdörfern entlang der Strecke. Der zwölfte Tag der Radtour führte dann vor die Tore Roms, wo ich in Prima Porta auf dem Camping Tiber einen schönen Zeltplatz fand. Von diesem günstigen Ausgangspunkt für Ausflüge in die heilige Stadt, radelte ich dann am 20. Oktober auf dem Tiber-Radweg zum Zielpunkt meiner Tour, dem Petersplatz in Rom. Nach ein paar Tagen mit eindrucksvollen Spaziergängen durch „Bella Roma“ folgte mit schwerem Gepäck der Rückflug nach Stuttgart.