Genau 1609 Starter sind am Samstag beim Run & Fun über die Ziellinie gelaufen. Gemeldet waren gar rund 1800 Teilnehmer. Foto: avanti

Genau 1609 Starter sind am Samstag beim Run & Fun über die Ziellinie gelaufen. Gemeldet waren gar rund 1800 Teilnehmer.

Steinheim - Wo soll das noch hinführen?“ Marion Kowalski, die Verantwortliche für den Run & Fun Day im Rahmen des Bottwartal-Marathons, kann am Samstagmittag nur ungläubig den Kopf schütteln. Als die Schülerläufe laufen, bekommt sie die Info: Es sind jetzt schon fast 1800 Meldungen eingegangen. Dass am Ende des Tages genau 1609 Starter gefinisht haben, bedeutet: absoluter Teilnahme-Rekord. Das sind Dimensionen, von denen vor ein paar Jahren noch nicht einmal jemand zu träumen gewagt hätte. „Ich hatte immer gesagt: Bei 1000 Startern höre ich auf“, sagt Gerhard Petermann, der Organisationschef des Marathons, schmunzelnd. Dieser Aussage ließ er dann auch Taten folgen. Marion Kowalski übernahm für ihn die Organisation und hatte zu Beginn meist auch nur ein Ziel: die magische 1000er Marke wieder zu knacken. In den vergangenen Jahren musste sie sich darüber jedoch gar keine Sorgen machen. Das stets gute Wetter bescherte immer klasse Teilnehmerzahlen. In diesem Jahr erreichte diese mit 1608 Finishern aber eine neue Dimension. „Das ist einfach nur bombastisch“, sagt Kowalski und blickt sich mit einem breiten Strahlen im Gesicht im Steinheimer Riedstadion um. Hier herrscht nicht nur Sommerfeeling, sondern wahrlich richtige Partystimmung.

Als „Partymeile“ betitelt Moderator Achim Seiter die Zielgerade im Riedstadion – und behält damit das ein ums andere Mal recht. Sobald ein Kinder-Tross auf die letzten Meter einbiegt, brodelt die Stimmung. Lauthals wird angefeuert, gejubelt und gefeiert, was das Zeug hält. Das Schöne: Blickt man sich um, hat jeder ein Lächeln im Gesicht. „Das Wetter hat daran natürlich einen großen Anteil. Das lockt jeden hinter dem Ofen hervor“, sagt Marion Kowalski, die kurz vor den ersten Bambiniläufen sogar die Info bekam: Die Nachmeldenummern sind aus. „Wir hatten zum Glück noch ein Notkontingent“, erzählt sie. Rund 600 Bambinis gingen am Ende ins Rennen.

Das ist umso unglaublicher, da das Organisationsteam nicht viel Werbung in den Kindergärten macht. „Die Resonanz ist aber einfach unglaublich“, sagt sie. Ebenso wie die des Theo-Lorch-Werkstättenlaufs, der wieder einmal für die emotionale Komponente an diesem schönen Tag sorgte. Mehr als 80 Teilnehmer waren diesmal bei dem Handicap-Lauf dabei und bescherten den Zuschauern und sich selbst einzigartige Momente. „Das Besondere an diesem Lauf ist, dass die Teilnehmer besonders strahlen. Diese Freude zu sehen, ist einfach etwas. Es ist packend und emotional“, beschrieb Stefan Wegner, der Geschäftsführer der Theo-Lorch-Werkstätten, die Einzigartigkeit dieses Angebots. Marion Kowalski erklärte: „Da habe ich jedes Mal Tränen in den Augen.“ Kein Wunder. Sobald einer der Teilnehmer strahlend kurz vor dem Ziel die Hände in die Luft reißt, den Zuschauern zujubelt und dann jedem einzelnen im Ziel um den Hals fällt, dann geht das Herz auf.

„Hier kann wirklich jeder mitlaufen, ob Alt, ob Jung, ob auf einer kurzen oder langen Distanz und gar mit einem Handicap, das finde ich toll und beeindruckt mich“, sagt Uli Klein, der mit seinen Kindern Annemarie und Moritz zum ersten Mal aus Bretzfeld gekommen war. „Der Bottwartal-Marathon bekommt viele Vorschuss-Lorbeeren. Da wollte ich mir das mal anschauen, und ich bin überrascht, wie viel hier alleine schon beim Run & Fun Day los ist“, sagt der Lauftrainer und meint: „Sie verdienen die Lorbeeren zurecht. Die Organisation wirkt top.“ Das war sie am Ende auch, sodass der Kinder- und Jugendtag ohne Zwischenfälle, dafür aber mit viel Spaß über die Bühne gehen konnte. Freude hatten die Kids übrigens nicht nur beim Laufen, auch die Spielstraße mit dem Süwag-Elektrogarten kam super an.