Rund um den Steppi-Kreisel ist es unter anderem für die Marathonis gegangen. Foto: avanti (5), Werner Kuhnle (1)

Mehr als 4200 Läufer sind in diesem Jahr bei der zwölften Auflage des Bottwartal-Marathons dabei gewesen.

Steinheim -

Etwas bange ist den Organisatoren im Vorfeld schon gewesen. Einerseits wegen des angekündigten Regenwetters, andererseits wegen der zahlreichen Änderungen, die in diesem Jahr vorgenommen wurden. Die Bedenken waren jedoch völlig umsonst, denn das Wetter hielt und die Änderungen wurden begeistert aufgenommen. Summa summarum heißt das: Die zwölfte Auflage des Bottwartal-Marathons hätte besser kaum laufen können – selbst aus sportlicher Sicht.

Seinen ersten Marathon überhaupt lief Marco Lack am gestrigen Sonntag – und dann wurde er gleich auch noch Erster. „Das war immer mein großer Traum. Ich wollte meinen ersten Marathon direkt gewinnen“, verriet er überglücklich im Ziel. 2:32:23 Stunden benötigte der Mann, der für das Therapie- und Rehazentrum lief. „Die letzten 10 bis 15 Kilometer waren ein Kampf. Meine Muskulatur hat zugemacht“, erzählte er, bestritt dennoch ein einsames Rennen an der Spitze und hatte auch im Ziel einen ordentlichen Vorsprung vor Fabian Rahn (Alphawoolf), der nach 2:40:25 Stunden die Ziellinie überquerte. „Für mich war das heute ein Trainingslauf, und dafür war es überragend“, sagte er. „Ich bin eigentlich Triathlet, und das war heute mein letzter Wettkampf der Saison“, verriet er weiter. Dritter wurde Kay-Uwe Müller (Intersport Schoell Crailsheim) mit einer Zeit von 2:42:29 Stunden.

Als Favoritin war Sabrina Mockenhaupt, das Gesicht der deutschen Langlaufszene, bei den Frauen ins Rennen gegangen – und wurde dieser Rolle auch mehr als gerecht. Nach 2:43:27 Stunden lief sie ins Ziel und meinte: „Das lief besser als erwartet. So schnell wollte ich eigentlich gar nicht sein.“ Begeistert war sie von der abwechslungsreichen Strecke, versüßt wurde ihr der Lauf außerdem mit ein paar Gesprächen mit anderen Läufern. Zweite auf der Marathon-Distanz wurde die Vorjahressiegerin Bettina Englisch (Team g.weber-bau) mit 3:02:38 Stunden, Dritte Alin Kollmann (LG Obersulm) mit 3:07:42 Stunden.

Zum zweiten Mal wollte Lokalmatador Ralf Himmelsbach (Kieferorthopädie Dr. Fuchs) den MZ-Urmensch-Ultralauf über 50 Kilometer gewinnen, weshalb er die vergangenen zehn Wochen durchschnittlich 150 Kilometer gelaufen ist. Das hat sich ausgezahlt. „Ich habe heute Beine gehabt wie die Sau“, sagte er, als er nach 3:30:01 Stunden wieder am Steppi ankam. „Ab Kilometer 20 habe ich es zwar muskulär gemerkt, aber es lief trotzdem. Das ist super, denn das ist hier meine Heimatstrecke. Ich kenne jeden Meter“, war Himmelsbach überglücklich. „Bescheiden“ lief es dafür für den zweitplatzierten Sebastian Apfelbacher (Mizuno Runbird), der für die 50 Kilometer 3:48:24 Stunden benötigte. „Ab Kilometer 25 hatte ich Probleme mit der Wade. Ab da habe ich richtig kämpfen müssen“, erklärte er. Dritter wurde Karlheinz Dravec (TSV Lichtenwald) mit 3:56:13 Stunden, der zum ersten Mal einen Ultralauf bestritt und danach total begeistert war. „Das war super“, sagte er .

Bei den Frauen holte sich mit Bea Bauer (JOLsport Ba-Wü) ebenfalls eine Lokalmatadorin den Sieg. „Mann, habe ich heute gelitten“, gab sie direkt danach aber zu. „Ich bin wohl etwas zu schnell angegangen“, meinte sie, hatte am Ende aber dennoch einen guten Vorsprung vor Melanie Altenbeck (Therapie- und Rehazentrum Bottwartal), die Zweite wurde. Bauer benötigte 4:17:35 Stunden, Altenbeck 4:31:02 Stunden. Auf Rang drei kämpfte sich Miriam Nürnberger (SV Holzkirchen) mit einer Zeit von 4:31:35 Stunden.

Unter der Woche etwas krank gewesen ist Holger Freudenberger, der Männer-Sieger auf der Halbmarathon-Distanz. „Deshalb habe ich etwas weniger trainiert. Aber nachdem ich jetzt gewonnen habe, weiß ich wenigstens, dass die Form trotzdem stimmt“, sagte er nach seiner Ankunft nach 1:09:26 Stunde. Als Zweiter lief sein Teamkamerad Uli Königs vom Therapie- und Rehazentrum Bottwartal ins Ziel (1:11:25 Stunde), Dritter wurde Joachim Krauth aus Aalen mit 1:11:54 Stunden. Bei den Frauen siegte Carmen Scharpfenecker vor Branka Hajek. Nach Silber in der Altersklassen-Platzierung im Jahr 2013 und Bronze in der Altersklassen-Platzierung im vergangenen Jahr reichte es für Scharpfenecker nun mit 1:25:50 Stunde erstmals zum Sieg. „Endlich“, meinte sie deshalb. „Branka habe ich in Gronau hinter mir gesehen, danach habe ich mich aber nicht mehr umgeschaut“, verriet sie. Absolut zufrieden mit ihrem zweiten Platz und ihrer Zeit von 1:26:45 Stunden war Branka Hajek (Team AR Sport). „Ich bin selbst überrascht von mir. Ich habe versucht locker zu bleiben, und das hat geklappt“, sagte sie. Als Dritte kam Andrea Hölzle (Therapie- und Rehazentrum Siegele) nach 1:30:57 Stunden ins Ziel.

Auf der Dreiviertel-Marathon-Distanz setzte sich Andreas Brenner (DZ Bank Runners) mit 2:16:19 Stunden durch. Zweiter wurde Uwe Neubauer (Eglofs) mit 2:17:51 Stunden, Dritter Jochen Keppler (Team AR Sport) mit 2:18:13 Stunden. Bei den Frauen gewann Christine Sigg-Sohn (Süwag) mit 2:20:17 Stunden. „Es ist ein langer Lauf. Am Ende habe ich jetzt meine Wade gespürt“, sagte sie. Hinter ihr landeten Sylvia Ellwanger (VfL Winterbach) nach 2:32:24 Stunden und Dagmar Arnold (SV Ohmenhausen) nach 2:40:06 Stunden.

Den Zehn-Kilometer-Lauf gewann Efrem Brhane (SV Ohmenhausen, 33:40 Minuten) vor Christoph Hillebrand (TF Feuerbach, 34:11 Minuten) und Philipp Nothof (Amirs Racing Team, 34:29 Minuten). Bei den Frauen siegte Ricarda Lisk (VfL Waiblingen Triathlon, 37:20 Minuten) vor Veronica Clio Hähnle-Pohl (TSG Heilbronn, 37:50 Minuten) und Meike Lemke (TSV Leutenbach, 39:55 Minuten).