Das Bottwartal hat sich von seiner schönsten Seite gezeigt. Foto: Werner Kuhnle

Rund 4300 Teilnehmer sind an diesem Wochenende bei strahlendem Sonnenschein beim Bottwartal-Marathon dabei gewesen.

Steinheim -

Es sind Tage wie der gestrige, an denen sich ein Veranstalter wohl nur verwundert die Augen reiben und über das eigene Glück staunen kann. Denn: Einen besseren Oktobertag hätten sich die Macher des Bottwartal-Marathons wahrlich nicht wünschen können. Die Sonne strahlte von Beginn der Laufveranstaltung bis zum Ende und sorgte damit für beste Atmosphäre bei Läufern und Zuschauern. „Ich bin absolut zufrieden. Das ist einfach nur ein perfekter Tag“, fasste Organisationschef Gerhard Petermann das Geschehen in Steinheim und dem Bottwartal zusammen. „Die Stimmung könnte besser nicht sein, und die Anmeldezahlen übertreffen unsere Erwartungen. Bei allen Wettbewerben sind mehr Teilnehmer als im Vorjahr am Start. Selbst beim Marathon haben wir es mit rund 350 Teilnehmern doch noch über die 300er-Marke geschafft“, sagte Gerhard Petermann, der dies hauptsächlich dem „absolut genialen Wetter“ anrechnete.

Einen perfektenTag erwischte dann auch noch der Sieger des Marathons, Timo Striegel. Der Mann von TheraVent aktiv lief nach 2:42:27 Stunden als Erster am Steppi-Kreisel über die Ziellinie und war danach fast schon über sich selbst erstaunt. „Ich war schneller, als ich gedacht habe. Ab Kilometer drei konnte ich mich absetzen, danach hat mich keiner mehr eingeholt. Ich habe zwar gemerkt, wie mein Vorsprung zwischendrin immer mehr geschmolzen ist, von 1:40 Minute auf 1:30 und dann auf 1:10, aber jetzt bin ich einfach nur glücklich, im Ziel zu sein“, sagte Striegel. Peter Keinath und Tim-Phillip Koch, der Zweit- und Drittplatzierte, kamen am Ende etwas mehr als zweieinhalb Minuten später zusammen ins Ziel und waren ebenfalls total glücklich. „Wir haben ihn mal vor uns gesehen, aber uns ging es heute eigentlich nur um die Zeit“, erklärten sie. Unter drei Stunden wollte das Duo bleiben. Am Ende standen 2:44:44 und 2:44:26 Stunden zu Buche und damit eine Zeit, die das Duo mehr als zufrieden stimmte.

Bei den Frauen gewann überraschenderweise nicht Alin Kollmann das Rennen, die im Vorfeld als Favoritin gehandelt wurde, sondern Christine Sigg-Sohn. Die Dreiviertel-Marathon-Siegerin der vergangenen beiden Jahre war im Ziel nach 3:07:27 Stunden aber fix und alle. „Für mich war das heute brutal anstrengend, denn ich habe Schnupfen. Hätte mich Alin jetzt noch eingeholt, wäre das auch okay gewesen“, sagte die Sportlerin vom Team Süwag. Kollmann wurde mit fast sieben Minuten Rückstand Zweite (3:14:15 Stunden). Auf Rang drei landete Janaina Nufer mit einer Zeit von 3:28:11 Stunden.

Brutale Magenschmerzen quälten den Sieger des Dreiviertel-Marathons, Jens Ziganke, auf den letzten Kilometern, wie er im Ziel verriet. Aufgeben wollte er gegen Kay-Uwe Müller von der TSG Schwäbisch Hall aber trotzdem nicht. Bis etwa zur Hälfte der Strecke waren die beiden zusammen gelaufen, doch dann setzte sich Ziganke etwas ab. „Am Ende wusste ich, dass er herankommt, aber ich habe es glücklicherweise noch geschafft“, meinte der Sieger vom SV Reichenau, der am Ende eine Zeit von 1:53:07 Stunden zu Buche stehen hatte. Müller war ein fairer Verlierer: „Ich habe gewusst, dass ich gegen ihn keine Chance habe.“ Letztlich trennten die beiden aber nur vier Sekunden. Dritter im Bundes wurde Janosch Kowalczyk mit 1:55:37 Stunden.

Einen Start-Zielsieg in einer Zeit von 2:38:08 Stunden feierte Erna Hemberger aus Balsbach bei den Frauen. „Das ist super. Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Es lief einfach perfekt – und das bei meinem ersten Mal“, sagte sie überglücklich und meinte: „Jetzt kann ich nächstes Jahr einen Marathon laufen.“ Fünf Minuten Vorsprung hatte die Erstplatzierte auf die Folgenden: Anja Janson wurde Zweite (2:43:51 Stunden), Persis Debora Bauer Dritte (2:45:27 Stunden).

Auf der Halbmarathon-Distanz siegte mit Ulrich Königs ein alter Bekannter. Der Mann vom Therapie- und Rehazentrum Bottwartal kam nach 1:16:45 Stunden ins Ziel und war mit dieser Zeit voll und ganz zufrieden. „Es war aber anstrengend heute, weil ich immer alleine unterwegs war“, erzählte er. Rund drei Minuten nach ihm, nach 1:19:33 Stunden kam Oliver Späth ins Ziel. „Ulrich war heute nicht einzuholen“, meinte er nur und freute sich über Rang zwei. Und David Albert, der Dritte auf dieser Distanz, gab zu: „Ich habe erst gar nicht probiert ihn anzugreifen.“ Er benötigte für die 21,1 Kilometer 1:21:09 Stunden.

Bei den Frauen holte sich Isabel Leibfried vom Therapie- und Rehazentrum Bottwartal nach 1:26:38 Stunden den Sieg, Zweite wurde Katrin Vogler von der LG Filder mit einer Zeit von 1:28:57 Stunden. „Ich kenne Isabel, und mir war klar, dass ich bei ihrem Tempo nicht mitgehen kann“, sagte Vogler. Leibfried resümierte: „Ich bin heute nach der Uhr gelaufen, da es für mich ein Test vor einem anderen großen Wettkampf war. Alles in allem war das okay.“ Dritte auf der Halbmarathon-Distanz wurde mit 1:34:55 Stunden Karoline Bruestle.

Im Zehn-Kilometer-Lauf hatte am Ende bei den Männern Clive Brown (33:52 Minuten) die Nase vor Hazim Alhasan Alahmed (34:06 Minuten) und Bernhard Hartmaier (34:13 Minuten). Bei den Frauen gewann Veronica Hähle Pohl (36:37 Minuten) vor Melanie Albrecht (38:01 Minuten) und Katrin Kommer (39:20 Minuten).