Die „Wiederholungstäter“ mit ihren goldenen Startnummern. Foto:  

Sie sind von Beginn an beim Bottwartal-Marathon dabei gewesen: 37 Läufer haben sich zum zehnten Mal auf die Strecke gemacht.

Steinheim - Wer etwas Besonderes leistet, muss dafür auch eine besondere Anerkennung erhalten. Das dachte sich auch das Organisationsteam des Bottwartal-Marathons und schickte rund eine Woche vor der Laufveranstaltung eine E-Mail an einige auserwähle Läufer raus. Eine Einladung zu einem kurzen Treffen vor dem Lauf war darin enthalten. Was sich aber wirklich dahinter verbarg, wusste bis zum Sonntagmorgen keiner. Umso größer war deshalb die Überraschung, als Organisationschef Gerhard Petermann allen Läufern, die zum zehnten Mal dabei waren, eine goldene Startnummer überreichte. Als Dank für die Treue sowie als Anerkennung für das Geleistete.

„Die kleine Ehrung für alle Wiederholungstäter auf der Bühne vor dem Start war schon etwas Besonderes und eine schöne Idee seitens des Veranstalters“, meint Edgar Reichel im Nachhinein. Der Neckarsulmer lief bei der zehnten Auflage zwar so langsam wie nie in den vergangenen zehn Jahren, zufrieden war er mit seinem Jubiläumslauf trotzdem. „Das lag an den geringen Trainingskilometern in diesem Jahr“, erklärt er, „und nicht am Wetter“. So viel Regen wie in diesem Jahr hat er beim Bottwartal-Marathon noch nicht erlebt. „Das bescheidene Wetter war nicht nur für uns Läufer eine besondere Herausforderung, sondern auch für die vielen Helfer aus den verschiedenen Vereinen, von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Auch die anfeuernden Zuschauer hätten sicherlich ein trockenes Wetter verdient gehabt“, findet er. Birgitt Schrode aus Steinheim sieht das ähnlich: „Die Zuschauer haben wirklich alles gegeben. Trotz des widrigen Wetters war es ein unbeschreiblich schönes Gefühl, von so vielen Freunden und Bekannten angefeuert und aufgemuntert zu werden.“ Zwar lief es bei ihr in diesem Jahr auch nicht ganz so rund wie in den Jahren zuvor, „umso schöner war dafür der Empfang an der Ziellinie durch Orgachef Gerhard Petermann höchstpersönlich“.

Lieber bei so schlechtem Wetter als bei Hitze läuft Andreas Sieber. Deshalb störte ihn der Regen am Sonntag auch nicht. „Für die Zuschauer war es sicherlich härter als für die Läufer. Bei diesem Wetter stundenlang zuzuschauen und gute Laune zu behalten verdient Respekt“, sagt der Marbacher, dem besonders eine Frau bei seinem Jubiläumslauf in Erinnerung geblieben ist. „Am Ortsausgang von Steinheim stand eine Frau, die uns Läufer sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg enthusiastisch angefeuert hat. Solche Kleinigkeiten bleiben im Gedächtnis“, erzählt der Marathoni.

Alexander Riemann aus Obersulm erklärt: „Es war mein erster Volkslauf, bei dem es vom Start bis ins Ziel durchgeregnet hat. Trotzdem war die Stimmung an der Strecke überraschend gut. Genau deshalb ist der zehnte Lauf etwas Besonderes für mich gewesen.“

Seinen zehnten Start beim Bottwartal-Marathon wird auch Jürgen Frank nicht mehr vergessen. Der Marathoni, den die meisten wahrscheinlich im Urmensch-Kostüm kennen, war einer der 99 Teilnehmer, die beim MZ-Urmensch-Ultralauf antraten. „Es war ziemlich anstrengend, aber auch unglaublich schön – obwohl es geregnet hat“, berichtet er im Nachhinein. Das Wetter, es passte für ihn sogar ins Bild. „Der Dreck, das Abenteuer, die Herausforderung. All das hat besonders Spaß gemacht“, erklärt er und fügt an: „Das Tolle war die Gewissheit, dass trotz des Regens tapfere und harte Menschen im Bottwartal stehen, und uns verrückte Läufer anfeuern.“ Für ihn war das eine ebenso große Leistung wie die der Läufer selbst.

Beim Bottwartal-Marathon ist er immer wieder gerne dabei, weil „die Veranstaltung Jahr für Jahr perfekter wird“. Aber auch, weil die „Menschen, die sich hier einsetzen absolut genial sind und mit viel Leidenschaft versuchen, unsere tolle Gegend mit Wald, Wiesen, Weinbergern und Burgen anderen Menschen zu zeigen. Für mich ist es einfach eine ehrliche Veranstaltung mit Herz“, so Frank. In diesem Jahr kam für ihn noch „der perfekte Urmensch-Lauf“ dazu. Bei diesem möchte Frank im kommenden Jahr erneut mitmischen – im Urmensch-Kostüm versteht sich. Er wird im Übrigen nicht der einzige der Jubiläumsläufer sein, der erneut an den Start gehen wird. Andreas Sieber und Birgitt Schrode freuen sich auch schon auf Auflage elf.