Zahlreiche Zuschauer haben die Nachwuchsläufer im Steinheimer Riedstadion angefeuert. Die Zeitungsente hat ihren Spaß mit den kleinen Sportlern gehabt. Foto: Werner Kuhnle

In diesem Jahr sind genau 1382 Kinder- und Jugendliche bei den verschiedenen Läufen mit von der Partie gewesen.

Steinheim -

Das ist ja der Wahnsinn! So viele Kinder!“ – dem Großelternpaar aus Steinheim blieb beim Betreten des Riedstadions am Samstagnachmittag kurz die Spucke weg. Wohin das Auge reichte – es wuselte. Kinder und Jugendliche in bunten Shirts, die bereits mit Startnummern bestückt waren, tummelten sich zusammen mit den unglaublich zahlreich erschienenen Zuschauern im und ums Stadion, auf dem Parkplatz und in und um die Riedhalle. Bereits im Vorfeld hatte Marathon-Organisationschef Gerhard Petermann sich über die 1065 Voranmeldungen gefreut und erklärt: „Da läuft ja fast jedes Kind aus dem Bottwartal mit.“ Mit über 300 Nachmeldungen und einem neuen Teilnehmerrekord hätte er aber wahrscheinlich nicht gerechnet. Am Ende waren es sage und schreibe 1382 Kinder und Jugendliche, die sich auf die Strecken mit einer Distanz altersgemäß zwischen 500 Metern und rund vier Kilometern wagten.

Vor allem für die Bambini, die Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren, war das ganz besonders aufregend. „Wo muss ich denn gleich hinrennen?“, „Kann mein Papa auch mit?“ oder „Wann geht`s endlich los?“, das waren kurz vor dem ersten Startschuss um 13.30 Uhr die wohl am häufigsten gestellten Fragen der Nachwuchsathleten. Die mit angereisten Betreuer hatten alle Händen voll zu tun, die hochmotivierten Kids bis zum Start im Zaum zu halten, bevor das erlösende „Tuuut“ der Druckluftfanfare die Strecke freigab und es losging. Für die 425 Bambini führte die 500 Meter lange Strecke durchs Stadion, dann hinaus, ein kurzes Stück über die Finnenbahn, über den Kunstrasenplatz wieder ins Stadion direkt zum Ziel. Auf der Strecke hatten die jungen Teilnehmer sichtbar viel Spaß. Und selbst die Zuschauer waren während des Laufs sportlich gefragt – zumindest diejenigen, die trotz des großen Gedränges am Streckenrand ein gutes Foto ihres Schützlings machen wollten und deshalb vom Start- und Zielbereich in Windeseile über den Stadionrasen bis zum anderen Ende der Tartanbahn sprinteten, dann zum Ausgang auf die Finnenbahn düsten und am Ende noch schnell die Treppen zum Kunstrasen hinauf- und schnell wieder hinabspurteten, um rechtzeitig zum Zieleinlauf wieder an Ort und Stelle zu sein. Ins Ziel kamen unter dem lautem Jubel der Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde und Bekannten und wie immer angetrieben von den lockeren Worten des Streckensprechers Achim Seiter am Ende aber doch alle kleinen Sportler mit ihren Betreuern, wenngleich im Falle der Bambinis während des Laufs durchaus auch mal schnell für eine Schuhbinde-Pause am Rand der Strecke angehalten wurde.

Nach vier Bambini-Starts gingen um 14.10 Uhr zunächst die Teilnehmer des Theo-Lorch-Werkstättenlaufs auf die Strecke, dann waren endlich die 717 Teilnehmer der Schülerläufe über eine Distanz von 1,5 Kilometern an der Reihe. Von 14.30 Uhr bis 16.10 Uhr fielen im 20-Minuten-Takt die Startschüsse. Den Schluss bildete wie gehabt der Zehntelmarathon, an dem alle Jahrgänge teilnehmen konnten. Hier kam Leon Wetzel zum zweiten Mal in Folge als Erster von 177 Startern ans Ziel.

„Es wird auch so bleiben, dass es auch in Zukunft keine Zeitmessung bei den Bambini- oder Schülerläufen geben wird“, machte Marion Kowalski, die den Run & Fun Day organisiert, klar und erklärte warum: „Es soll hier keinen Druck geben. Das Ganze soll den Kindern einfach nur Spaß machen, die Läufe sollen für die Kids ein freudiges Erlebnis sein.“

Jede Menge Freude hatten die Anwesenden aber auch abseits der Strecke, denn die Organisatoren sorgten wieder mit einem tollen Rahmenprogramm für Abwechslung. Wie immer waren die HG Steinheim-Kleinbottwar und die Kinderleichtathletik des TSG Steinheim mit der bewährten Spielstraße auf dem Parkplatz am Start. Besonders gut kam aber auch das in diesem Jahr erstmals auf dem Kunstrasenplatz angebotene Bubble Soccer an. Hier konnten sich die Schüler im Fußballspiel messen – allerdings unter erschwerten Bedingungen, denn Kopf und Oberkörper steckten in einem überdimensionalen, wasserballähnlichen Anzug, der für eine Mischung aus Ballsport- und Box-Auto-Feeling sorgte und dabei nicht nur zur Belustigung der „Fußballer“, sondern auch der Zuschauer beitrug.