Die Gebäude an der Ecke Hegel- und Hölderlinstraße müssen Neubauten weichen. Foto: Werner Kuhnle

Die Firma Layher baut in der Hegel- und Hölderlinstraße drei Mehrfamilienhäuser.

Steinheim - Es gibt städtebaulich attraktivere Ansichten in Steinheim als das Gebäudeensemble an der Ecke Hölderlin-straße/Hegelstraße. Doch das soll sich ändern. Am Dienstagabend haben die Mitglieder im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) dem Bauantrag der Firma Layher grünes Licht gegeben. Läuft weiter alles nach Plan, dann werden die drei derzeit unbewohnten Gebäude Hegelstraße 14 und 16 sowie die ehemalige städtische Gemeinschaftsunterkunft in der Hölderlinstraße 2 im Sommer abgebrochen. Zur Erinnerung: Im Januar dieses Jahr war in der Unterkunft ein Feuer ausgebrochen. 26 Personen wurden in Sicherheit gebracht.

Im Herbst soll dann mit der Bebauung des rund 2700 Quadratmeter großen Grundstückes begonnen werden. „Anfang 2020 könnten dann die ersten Wohnungen bezogen werden“, erklärt Architekt Andreas Schanzenbach, der für das Bauunternehmen das Projekt konzipiert.

Das Gebiet sei, was die Bebauung angehe, momentan sehr heterogen, so Schanzenbach. „Mit einem recht unschönen Altbestand.“ Das geplante Ensemble füge sich von der Struktur her gut ein und lasse zwischen den drei neuen Gebäuden schöne Freiräume mit viel Grün entstehen. „Es ist uns wichtig, qualitativ hochwertige Freiräume zu schaffen“, betonte Schanzenbach in der Sitzung. Zwei Gebäude werden von der Hegelstraße her erschlossen, eines von der Hölderlinstraße her.

Parkmöglichkeiten – 66 an der Zahl – entstehen allesamt unterirdisch in einer Tiefgarage. Zum Vergleich: Derzeit gibt es lediglich zwölf Parkplätze. Die Parkplätze sind den Wohnungen nicht zugeordnet. Soll heißen: Wer eine der 36 Eigentumswohnungen kauft, kann einen, zwei oder gar mehr Parkplätze dazu erwerben. 15 der insgesamt 66 Parkplätze sind der Nachbarbebauung zugeordnet. Die Topografie des Geländes sei aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen schwierig, so Schanzenbach. „Vom nordöstlichen Bereich in Richtung Südwesten haben wir knapp fünf Meter Höhenunterschied.“ Die Einfahrt in die Tiefgarage ist am tiefsten Punkt an der Ecke Hölderlinstraße/Hegelstraße von der Hölderlinstraße aus geplant. „Somit kann man beinahe eben in die Tiefgarage einfahren.“

Die Gebäude werden dreigeschossig sein – mit jeweils einer zurückgesetzten Penthouse-Wohnung. Den Löwenanteil machen mit 56 Prozent Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen aus. 25 Prozent sind Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen. 19 Prozent sind Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen. Mit diesem Wohnungsmix wolle man auch ganz bewusst Familien etwas anbieten.

Aus Sicht der Stadt verbessert das Bauprojekt die städtebauliche Situation an dieser Stelle wesentlich, betonte der Leiter des Bauamtes Frank Fussenegger. Das sieht auch Grünen-Rat Rainer Breimaier so. Allerdings bedeute neu auch immer teurer. „Und deshalb interessiert es mich, ob die Stadt in Kooperation mit Layher ein paar von diesen Wohnungen mit einer Sozialbindung versieht, damit wir auch Wohnungen schaffen können, die sich jemand leisten kann, der entweder von Sozialunterstützung lebt oder aber am unteren Ende der Verdienstskala ist.“ Es habe keine Gespräche zum Thema Sozialbindung mit der Stadt gegeben, erklärte Frank Fussenegger. Die Firma Layher plane nicht, Wohnungen im Bestand zu halten, ergänzt Andreas Schanzenbach im Gespräch mit unserer Zeitung am Tag nach der Sitzung. „Die Eigentumswohnungen werden alle verkauft. Es wird Käufer geben, die selbst dort wohnen, und es wird Käufer geben, die das als Kapitalanlage sehen und vermieten.“

Auch Regina Traub (SPD) lobte das Projekt. Es passe sich gut ein und für die Nachbarn habe es keine wesentlichen Auswirkungen. Auch den Wohnungsmix bewertete sie positiv. „Das wird ein gemischtes Wohnklientel geben.“ Was die Tiefgarage betreffe, so merkte Traub an, dass eine oberirdische Lösung nicht möglich gewesen sei. „Insofern ist Ihnen ja nichts anderes übrig geblieben.“