Der Wahlkampf geht in den Endspurt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Bei der LKZ-Podiumsdiskussion sind Sachthemen, aber auch Persönliches auf den Tisch gekommen. Die Diskussion hat sich unter anderem um die Blankensteinhalle und die aktuelle Verkehrsproblematik gedreht.

Steinheim - Bei der Podiumsdiskussion der Ludwigsburger Kreiszeitung sind die Kandidaten für die Steinheimer Bürgermeisterwahl am Sonntag ein letztes Mal gemeinsam auf der Bühne zu sehen gewesen. Wie schon beim MZ-Leserforum vor einer Woche war Alfred Wilhelm von der Nein-Partei nicht mit von der Partie: „Er hat einfach ,nein‘ zu uns gesagt“, erklärte Stephan Wolf, der Ressortleiter der Regionalredaktion der LKZ, mit einem Augenzwinkern.

Blieben also auf dem Podium Amtsinhaber Thomas Rosner sowie Herausforderer Thomas Winterhalter, Hauptamtsleiter in Pleidelsheim, und Musikpädagoge Ulrich Raisch aus Stuttgart. Gemeinsam mit Redakteurin Patricia Rapp moderierte Wolf die Diskussion.

Der Veranstaltungsort – die Blankensteinhalle – war auch gleich ein großes Thema. Denn die Halle ist marode und ein Neubau steht an. „Sie ist der gesellschaftliche Mittelpunkt der Stadt. Leider haben wir keine Stadthalle“, so Thomas Rosner. „Wir brauchen die Halle aber auch unbedingt für den Schul- und den Vereinssport.“

Auch Thomas Winterhalter findet, dass man die Blankensteinhalle „von keiner Agenda streichen“ kann. Als Allererstes, wenn er gewählt wird, würde er aber dafür sorgen, dass die Außendarstellung von Steinheim wieder in ein positives Licht gerückt wird, die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat verbessern und die Stimmung in der Verwaltung anheben.

Ob es nicht vordringlicher sei, stattdessen Sachthemen anzugehen, fragte ein Bürger in der anschließenden Fragerunde. „Aus Bürgersicht sicher ja“, antwortete Winterhalter. „Aber alleine kann ein Bürgermeister nichts voranbringen. Ich möchte alle Player an einen Tisch bringen.“ Natürlich werde man dann auch die Sachthemen angehen. Amtsinhaber Thomas Rosner betonte in diesem Zusammenhang, dass er sich vehement gegen den Vorwurf wehre, da wäre ein Riss zwischen ihm und seinen Führungskräften. Von allen Amtsleitern habe er nur mit einem Schwierigkeiten. „Wir sind im Rathaus momentan zu wenige. Wenn es zuviel wird, liegen bei Menschen die Nerven blank, dann kabbelt man sich mal.“

Auf die Frage, was sein größtes Projekt als Bürgermeister wäre und ob auch die Blankensteinhalle weit oben stehe, antwortete Ulrich Raisch, dass alle Bürgermeister „gucken werden, dass sie sich Denkmäler setzen“. Wofür aber ein Bürgermeister niemals vergessen werde und womit er in den Herzen der Menschen bleibe, sei, dass es der Gemeinde insgesamt weiter gut geht.

Was die Steinheimer Verkehrsproblematik angeht, haben die Kandidaten erwartungsgemäß auch bei der insgesamt fünften Vorstellungsrunde nicht die perfekte Lösung präsentieren können. Thomas Rosner brachte die Idee eines „Quasi-Kreisels um den Block herum“ ins Spiel, wobei der Verkehr in die eine Richtung durch die Friedrichstraße und in die andere über das Kohler-Eck laufen könnte. Was seiner Meinung nach aber auch Nachteile hätte. „Momentan kriegen wir den Verkehr nicht flüssiger hin, aber ich gebe nicht auf.“

Thomas Winterhalter ist nach eigener Aussage „kein Freund vom Kreisverkehr am Kohler-Eck“. Möglicherweise könne man etwas am innerörtlichen Individualverkehr verändern. Auch ein Lastwagen-Durchfahrtsverbot wie in Pleidelsheim wäre eine Möglichkeit, findet er. Allerdings: „Viele fahren dann um den Ort, andere trotzdem einfach durch. Und, so ehrlich müssen wir auch sein: Wir verschieben das Problem in andere Kommunen.“ Ulrich Raisch setzt beim Thema Verkehr auf „aktuelle Datenbasis und interkommunale Kommunikation“.