Ingrid Pape (von links), Petra Lücke und Petra Tänzer zeigen Werke, auf denen es Neues zu entdecken gibt. Foto: avanti

Ingrid Pape, Petra Lücke und Petra Tänzer haben ihre Kunst am Wochenende im Klostermuseum ausgestellt. Dabei spielte auch „Steppi“ eine Rolle.

Steinheim - ZeitReise“ lautete Motto der Ausstellung, die am Freitagabend im Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte in Steinheim eröffnet wurde. Das ganze Wochenende lang stellten dort Petra Lücke, Ingrid Pape und Petra Tänzer ihre Werke aus. Die Vernissage wurde von Hans Dietl eingeläutet. Danach sorgte Beatrice Krause für Gänsehautmomente. Zuerst sang sie „Ich gehör’ nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“, später dann „Irgendwo wird immer getanzt“ aus dem Musical „Mozart“. In einer Rede kam Volkhard Löchner schließlich aufs Motto der Vernissage zu sprechen. „Die Künstlerinnen haben sich selbst auf eine Zeitreise begeben und dadurch Neues kennen gelernt. Und auch die, die die Kunstwerke betrachten, werden Neues entdecken, denn es ist ein Abenteuer, sich auf ein Kunstwerk einzulassen.“

Die Steinheimer Malerin Petra Lücke widmet ihre Arbeiten dem Thema „Frau in der Kiste“. Sie zeigt Damen, die in eine Streichholzschachtel gezwängt sind und in einem täglichen Zwiespalt zwischen Beruf, Kindern und Partner leben. „Seit Kurzem male ich auch kleine Engel, die den Mut haben, über den Kistenrand hinauszublicken“, erzählt sie.

Die Besucher der Vernissage konnten sich auch Petra Lückes Kunst- und Sachbuch „Steppi – Der Steppenelefant“ anschauen. Nachdem Petra Lücke zusammen mit einem Kurs ihrer Kunstschule MalKiste im Urmenschmuseum gewesen war, hatten die Kinder Steppi in allen Lebenslagen gemalt. „Das hat mich dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben und zu illustrieren“, sagt sie. Auf der Vernissage übergab die Künstlerin nun einen Teil der Bücher an den Förderverein des Urmenschmuseums. Ein Teil des Erlöses dieser Bücher soll direkt in das Museum investiert werden.

Für die Künstlerin Ingrid Pape aus Berglen war es etwas Besonderes, einmal in Steinheim ausstellen zu dürfen. Ihr Vater lebte früher in der Urmenschstadt. Als Lehrer hatte er zur 1100-Jahrfeier der Stadt Steinheim im Jahr 1953 zusammen mit seiner Schulklasse einen Steppenelefantenkopf für den Festzug gestaltet.

Ingrid Papes Malerei ist fantasievoll und träumerisch. Sie setzt sich mit dem Leben, der Gesellschaft und den Religionen auseinander. Vorher weiß sie nie genau, was sie malen möchte. „Erst mache ich eine Grundierung und dann trage ich eine Farbe auf, nach der mir gerade ist“, erklärt sie. Danach malt sie intuitiv weiter. Beim Malen ihres Werks „Übers Meer“, Öl auf Leinwand, erlebte sie einen „richtigen Gänsehautmoment“. Das Bild zeigt einen zahmen Stier mit einer Prinzessin auf dem Rücken. Nach einigen Recherchen wusste sie, was ihr Werk zu bedeuten hat. In der griechischen Mythologie verwandelte sich der Gott Zeus einmal in einen zahmen Stier, um die Königstochter Europa zu verführen. Er trug sie auf seinem Rücken über das Meer. Am Ufer verwandelte er sich dann wieder zurück. Für Ingrid Pape war es ein einzigartiger Moment, als sie die Bedeutung ihres Bilds entdeckte.

Die gebürtige Leipzigerin Petra Tänzer lässt sich beim Malen immer wieder von der Natur inspirieren. „Ich versuche das dann abzuwandeln und zu abstrahieren. Vor 15 Jahren habe ich mich von der amerikanischen Künstlerin Georgia O’Keeffe inspirieren lassen.“ In ihren Bildern finden sich immer wieder frohe Farben und runde Formen.