Buntes Treiben herrscht in der Blankensteinhalle. Foto: Werner Kuhnle

Das Musical „Arno und die Ameisenbande“ hat zahlreiche Besucher in die Blankensteinhalle gelockt.

Steinheim - Für die jüngsten Teilnehmer beim Festival des Lebens dürfte der Freitag der Höhepunkt der Woche gewesen sein. Da nämlich konnten die Kinder am Nachmittag zeigen, was sie von Montag bis Freitagvormittag geprobt und kennengelernt hatten. Gemeinsam mit Projektleiter Stefan Rauch gab es eine Menge zu lernen und zu erfahren. Und zwar nicht nur, wie man ein Musical darstellt, überzeugend schauspielert oder die Stimme zum Einsatz bringt. Die jungen Akteure lernten ganz nebenbei auch Vieles über die Ameise und ihre Funktionen kennen.

Um das emsige Insekt nämlich ging es in der abenteuerlichen Geschichte „Arno und die Ameisenbande“, die wie im Programm angekündigt, „ein wuseliges“ Unterfangen war. Doch nicht nur auf der Bühne wuselte es vor Ameisen, die in diesem Fall äußerst niedlich waren und sogar singen konnten. Auch im Publikum ging es in der Blankensteinhalle teils unruhig und wuselig zu, weil eben auch viele Geschwisterkinder zuschauten.

Dass Stefan Rauch nicht nur Sänger, Gitarrist und Liedermacher ist, der den Musicals eigene, lebhafte Songs beifügt, sondern zudem ein Pädagoge wie er im Buche steht, das konnten die Zuschauer, die am Freitagnachmittag die Blankensteinhalle komplett füllten, obendrein feststellen.

Denn Rauch geht das Ganze sehr persönlich, individuell und zudem kreativ an. Die Kinder waren mit Feuereifer beim Einüben des Musicals dabei, das Witz ebenso wie einige Parallelen zum Leben bereithielt und obendrein peppig choreografiert war. Die Songs nahmen den Inhalt der Szenen perfekt auf und gaben den Kindern gleichzeitig die Chance, sich körpersprachlich auszudrücken. Gleich zu Beginn des Musicals wurden die schauspielenden Kinder, von denen einige im Chor, aber auch als Solisten auftraten, als Ameisenindividuen vorgestellt. Da gab es zunächst natürlich Arno, die Gripsameise. Eine der tragenden Rollen, die von Jennifer Ungericht souverän und gemäß dem Rollenbuch, auch cool gespielt wurde.

Findi, die Sammelameise war ebenso vertreten wie Schnarchi, die Schlaftüte. Diese Figuren übernahmen das Geschwisterpaar Sophia und Louis Vangelis. Speziell der verschlafene und zu nichts Lust habende Schnarchi, der kaum hinter seiner Schlafdecke vorlugt, kitzelte mit seiner Rolle viel Gelächter hervor. Einen weiteren Schnarchi spielte Sophia Hallek.

Und wo es schläfrige Typen gibt, muss es auch Weckis geben. Isabelle Ungericht und Jana Hrstka verkörperten diese Figur ebenfalls mit Witz. Beißi (Levi Kibler) war der Soldat unter den Ameisen. Er hatte großes Vergnügen daran, das Publikum in den vorderen Reihen mit einem Wassergewehr nass zu spritzen. David Jaißle zeigte sich als Jäger und Nele Bohlmann erschien mit einer Milchkanne auf der Bühne. Sie nämlich war die Amme Emmi. Die Aufgabe Wärme zu speichern hatte Paula Zahn als Heizi. Und Hanna Förster hatte nicht nur den geeigneten Nachnamen, sie spielte auch einen solchen. Ihr war es im Spiel zu verdanken, dass die Geschichte ein gutes Ende nahm: denn nur der Förster erkennt die Gefahr, die von dem bedrohlichen Ameisenbär ausgeht - dargestellt von Jenny Enderle.

Stefan Rauch kam die Rolle des rappenden Professors und des sprechenden Rabens Krax zu. In beiden brilliert der Schauspieler, der mühelos improvisieren und überzeugend variationsreich singen und sprechen kann und dabei viel Heiterkeit erzeugt.