Das modular gestaltete Kinderhaus bietet innen moderne und funktionsgerechte Räume. Foto: Frank Wittmer

Das Kinderhaus in Kleinbottwar ist betriebsbereit. Der Umzug am Wochenende erfordert viel Einsatz.

Steinheim-Kleinbottwar - Beinahe eine Punktlandung ist der Bau des Kinderhauses in der Kleinbottwarer Amtsstraße. „Wie auf jeder Baustelle gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die erst im letzten Moment fertig werden“, so der zuständige Mitarbeiter Frank Kemmner vom Bauamt. Wie die Erzieherinnen und das Bauhofteam, wird auch Kemmner am Wochenende noch einige Überstunden dranhängen müssen, damit am Montagmorgen dann für die Kinder alles bereit ist.

Was aber nicht heißen muss, dass jeder Ball und jede Dino-Figur gleich an Ort und Stelle sein wird. „Wir beziehen die Kinder mit ein“, sagt die Leiterin des Kinderhauses Franziska Dietl. Sowohl beim Einpacken der Spielsachen im Pavillon auf dem Hof der Bottwartalhalle als auch beim Wiedereinräumen im neuen Kinderhaus dürfen die 45 Kinder mitmachen.

Die Bauhofmitarbeiter Klaus Kredics und Simon Kunz sorgen für den sicheren Transport. Um die 60 Kartons, etliche Möbel und sehr viele Spielzeugkisten sind zu bewegen. „Damit alle wissen, wo die Kisten hin sollen, haben wir sie mit farbigen Aufklebern markiert“, erklärt Franziska Dietl. Im für rund 1,9 Millionen Euro neu gebauten Kinderhaus schaut Nadine Gerhard, die Leiterin der Krippe, mit ihrem Team nach dem Rechten. „Wir haben hier ein teiloffenes Konzept, das heißt die Gruppenräume sind auch Funktionsräume.“ So können die Kinder in ihren Stammgruppen bei den Bezugserzieherinnen ankommen, sich aber nach dem Morgenkreis entscheiden, ob sie kleine Forscher, Schauspieler oder Tüftler werden wollen.

Es gibt ein Atelier für Künstler, einen Bauraum, in dem auch die Dinos ihre Heimat finden, einen Rollenspielbereich und für die müde Gespielten einen „Snoozelen“-Raum, der wie die ebenfalls schon eingebaute Verteil-Küche für den ab Januar geplanten Ganztagesbetrieb genutzt werden kann. Eine „pädagogische Küche“ ist hingegen für die ersten Kocherfahrungen der Kinder vorgesehen und nach den Vorschriften als getrennter Raum notwendig.

„Wir freuen uns darauf, die neuen Räume zu entdecken und zu bespielen“; so Franziska Dietl. Nach der übergangsweise räumlichen Enge sei man dankbar für die großzügigen und modernen Räume, die den neusten Anforderungen entsprechen, fasst Kollegin Nadine Gerhard die durch den modrig-schimmligen Geruch des alten Gebäudes notwendig gewordenen Anstrengungen beim Neubau zusammen.

Man sei der Schule an der Bottwar sehr dankbar für die Aufnahme in der Bauzeit. „Die Zusammenarbeit mit der Schule und den Lehrerinnen hat gut funktioniert“, betont Gerhard. Gleichwohl sei man froh, dass die „Zwerge“ in einigen Wochen ihren Garten direkt vor dem Gruppenraum nutzen können. Die Terrasse ist schon fertig, der Aufbau der Geräte wird noch Zeit in Anspruch nehmen. „Das sind die Dinge, die wir nicht rechtzeitig zum Beginn des neuen Kindergartenjahres geschafft haben“, so Kemmner. „Wir sind aber sehr froh, dass das Gebäude fertig geworden ist und wir die Abnahme durch das Landratsamt bekommen haben.“

Das modular aufgebaute Gebäude wirkt von innen wie eine Einheit. Der großzügige Eingangsbereich birgt nicht nur ein Bistro und einen Bewegungsraum für die Kinder, sondern auch eine „Plauderecke“ mit blauen Sofas für die Eltern. „Hier gibt es die Möglichkeit, sich zu informieren oder auch eine gemütliche Aufenthaltsmöglichkeit für die Eltern, die ihre Kinder in der Eingewöhnungsphase begleiten“, freut sich Nadine Gerhard.

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