Uwe Ehrsam, Reinhard Schäfer und Peter Fuchs (von links) sorgen für Stimmung. Foto: Werner Kuhnle

Ein voller Hof bei der langen Wein-Nacht im Weingut Schäfer in Kleinbottwar. Zum sechsten Mal hat der Biowinzer eingeladen.

Steinheim-Kleinbottwar - Ein besseres Wetter hätte sich Reinhard Schäfer für seine lange Wein-Nacht nicht wünschen können. Strahlend blauer Himmel, aber keine drückende Hitze wie in der vergangenen Woche, sondern angenehme 25 Grad und ein laues Lüftchen. Kein Wunder strömen die Gäste nur so. Schon eineinhalb Stunden nach Beginn des Festes im Hof des Kleinbottwarer Weingutes schleppt das Team um den Biowinzer die ersten zusätzlichen Bänke und Tische heran.

Zum sechsten Mal richtet Schäfer schon die Wein-Nacht aus. Anders als bisher ist dieses Mal ausschließlich im Hof bestuhlt, in der Halle können die Gäste sich essen und trinken holen. Am Freitag in der Früh hat die Familie mit dem Aufbau begonnen. Am Abend war alles fertig. Rund zehn Leute sind auch am Samstag im Einsatz. Tochter Anja ist für die Bar zuständig. Es gibt Hugo, einen Caipi-Riesling, einen Rosé Wild Berry und die Wilde Inge – eine Kreation aus einem 2016er Trollinger S trocken, Ginger Ale und Limettensaft. Wenn getrunken wird, darf auch die Grundlage nicht fehlen. Gewählt werden kann zwischen Maultaschen in Trollingersoße und Kartoffelsalat, Käsevariationen, Schmalzbrot oder gerauchten Würsten.

Am Weinprobierstand kann man sich beinahe durch das ganze Sortiment des Biowinzers verlustieren. „Da kommen wir schon fast an unsere Grenzen, was das Kühlen der Weine angeht“, sagt Reinhard Schäfer. Doch die Vielfalt kommt an, ebenso wie das Fest an sich. „Es kommen immer viele Stammkunden, aber auch viele, die uns und unsere Weine noch nicht kennen – und genau das wollen wir ja auch erreichen.“

Unterhalten werden die Besucher von drei Musikern, die zwar regelmäßig zusammen proben, aber nur beim Schäfer’schen Hoffest zusammen auftreten. Einer von den Dreien ist der Chef höchstpersönlich, die anderen beiden sind Peter Fuchs aus Kleinbottwar und Uwe Ehrsam aus der Kernstadt. „Wir spielen just for fun“, sagt Reinhard Schäfer und lächelt knitz, bevor er sich seine Gitarre umhängt und Peter Fuchs musikalisch unterstützt. wenig später stößt Uwe Ehrsam dazu.

Am 25. August wird der Kleinbottwarer aller Voraussicht nach mit der Lese der Rebsorten Helios – einer weißen pilzwiderstandsfähigen Sorte – und Müller Thurgau beginnen. Der heiße und trockene Sommer hat nicht nur einen frühen Lesebeginn zur Folge, sondern stellt die Wengerter auch in Sachen Bewässerung vor Herausforderungen. „Ich habe die jungen Anlagen bewässert, die älteren jedoch nicht“, sagt Schäfer. „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen und ich bin der Meinung, dass wir in gewisser Weise auch Erziehungsarbeit leisten und die Reben autarker werden müssen.“ Was die Kirschessigfliege angeht, gibt der Kleinbottwarer Weinmacher heuer Entwarnung. „Das ist heuer kein Thema. Die mögen es nicht wärmer als 25 Grad und durch die Trockenheit sind die Beerenhäute auch relativ hart – das mögen sie auch nicht.“