Fachleute sollen untersuchen, wo im Ort Gefahren durch Starkregen lauern. Foto: Werner Kuhnle

Für Steinheim und Kleinbottwar soll ein Starkregen-Management aufgebaut werden.

Steinheim-Kleinbottwar - Die schier unglaublichen Wassermassen, die sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über Steinheim ergossen, machten deutlich: Die Kommune liegt goldrichtig mit ihren Plänen, nach dem Vorbild von Höpfigheim nun auch für die Kernstadt und Kleinbottwar ein Starkregen-Management aufzubauen. Davon ist auch der Ortsvorsteher Manfred Waters überzeugt. Zwar sei der Ortsteil jetzt zum Glück relativ glimpflich davongekommen, erklärt er auf Nachfrage. „Punktuell ist man bei so einem Regen auch machtlos“, fügt er hinzu. Zudem dürfe das Ganze nicht in blinden Aktionismus ausarten. Doch wichtig sei es natürlich allemal, wenn Fachleute sich über sinnvolle Gegenmaßnahmen Gedanken machen und die Lage vor Ort analysieren. Notwendig sei es beispielsweise gewesen, dass im vergangenen Jahr der Damm des Wehrbachsees überprüft wurde. „Wenn der bricht, herrscht hier Land unter“, sagt Waters.

Auch der Kleinbottwarer Ortschaftsrat steht hinter dem Vorhaben der Verwaltung, für Steinheim und den Teilort eine Gefahrenkarte erstellen zu lassen und sich Projekte zu überlegen, die im Fall der Fälle Schlimmeres verhindern könnten. Das signalisierte das Gremium bei seiner Zusammenkunft am Donnerstagabend.

Für Höpfigheim wurde vom zuständigen Ingenieurbüro Winkler und Partner unter anderem angeregt, kleine Erdwälle an den Äckern anzulegen oder Bordsteine anzuheben, um einen größeren Stauraum zu erhalten (wir berichteten). Bürger könnten dagegen die Lichtschächte an ihren Häusern erhöhen.

So weit wie in Höpfigheim ist man in puncto Rezepte gegen den Starkregen in Steinheim und Kleinbottwar allerdings noch nicht. Zunächst muss ein Büro mit dem Auftrag betraut werden. Fördergelder müssen zudem erst bewilligt werden. Sobald das geschehen ist, soll der Ausschuss für Technik und Umwelt die Arbeiten vergeben. Eine Umsetzung ist für 2019 anvisiert.

Der Bürgermeister Thomas Winterhalter sagte jetzt im Ortschaftsrat auf Nachfrage von Heinz Deuble von den Freien Wählern, dass sich wohl wieder das Büro Winkler und Partner um die Bestandsaufnahme kümmern werde. Die Fachleute seien mit den Verhältnissen im Botttwartal vertraut – nachdem sie auch die Hochwasserrückhaltebecken konzipiert haben.

Der Rathauschef wies außerdem darauf hin, dass man die Untersuchung auch aus finanziellen Gründen benötige. Denn nur, wenn man über eine Gefahrenkarte verfüge, könnten einzelne Maßnahme bezuschusst werden. Horst Trautwein von der CDU gab jedoch zu bedenken, dass das Ganze auch gewisse Verpflichtungen mit sich bringe. „Wenn es Mängel gibt, muss man dann auch was machen“, betonte er. Insofern bestehe die Analyse nicht nur auf dem Papier. Ein Handlungsdruck bestehe sowohl für die Kommune als auch für die Bürger, bestätigte der Rathauschef. „Es ist aber auch schon einiges getan worden nach dem letzten Ereignis 2002“, sagte daraufhin Manfred Waters und erinnerte daran, dass an Grundstücken teilweise Führungsschienen angebracht worden seien, um das Wasser im Notfall abzuhalten.

Klemens Weller von den Freien Wählern machte schließlich noch darauf aufmerksam, dass die Bürger bei dem Prozess mitgenommen werden sollten. Das ist für Thomas Winterhalter eine Selbstverständlichkeit. Wie in Höpfigheim würden für Steinheim und Kleinbottwar Infoveranstaltungen anberaumt. „Da wird auch jemand vom Landratsamt da sein, der die rechtliche Schiene beleuchten kann“, erklärte der Schultes. Die Starkregen-Gefahrenkarten seien überdies online abrufbar.