Die Modernisierung und Erweiterung ist aufgeschoben worden. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Derzeit erarbeitet die Betreiberfamilie Ferber ein Konzept, wie es weitergeht.

Steinheim-Kleinbottwar - Ja, ich höre auf“, bestätigt Nick Fruth kurz und präzise das Gerücht, dass er den Forsthof verlassen wird. Zum Jahresende ist Schluss, die Silvesterparty am 31. Dezember macht er noch, dann wird er die Tür des Waldhotels und Restaurants schließen.

Es sind gesundheitliche Gründe, die den 64-Jährigen dazu zwingen, künftig kürzerzutreten. Sein Pachtvertrag läuft aus, er will ihn nicht verlängern. Seit 25 Jahren führt Nick Fruth das Hauses am Waldrand und ihm blutet das Herz. „Es tut mir unwahrscheinlich weh, aufzuhören“, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das ist nicht einfach.“

Wie es genau ab dem kommenden Januar weitergeht im Forsthof, ist noch nicht ganz klar. Die Besitzerfamilie Ferber erarbeite derzeit ein Konzept, so Fruth. Er rechnet in etwa vier bis sechs Wochen mit einem Ergebnis.

Nick Fruth selbst will nach seinem Abschied aus dem Forsthof zwar kürzertreten, aber bei weitem nicht komplett aufhören zu arbeiten. „Ich möchte schon noch ein bissle was tun“, sagt der umtriebige Gastgeber und Gastronom. Seinen Cateringbetrieb, der deutschlandweit unter anderem auf Messen tätig ist, will der 64-Jährige weiterführen. Außerdem könnte er sich vorstellen, in der Küche des Restaurants seiner Frau in Backnang ein wenig Hand anzulegen. Nicht zuletzt will Nick Fruth seinem Sohn in dessen Restaurant unter die Arme greifen. „Schöner kann man es als Vater nicht haben, wenn die Kinder in der Nähe sind“, betont Fruth, der weiß: „Die Familie steht hinter mir und unterstützt meine Pläne.“

Die Arbeit wird dem Noch-Forsthof-Pächter also nicht ausgehen. „G’schäft hab’ ich genug“, sagt er. Wenn er aber das Hotel samt Gastronomie nicht mehr hat, „dann ist der Druck nicht mehr so groß. Das ist Kürzertreten für mich.“ Der Forsthof „ist halt ’ne Nummer“, fügt Nick Fruth an. „Wenn du da nicht 150 Prozent Leistung bringst, dann bringt das nichts. Du musst das Haus voll haben, du musst fit sein.“

Und genau das ist er nun nicht mehr so, wie er es früher war. Aufzuhören, darüber freue er sich einerseits, aber andererseits schmerze es brutal. „Der Forsthof ist mein Leben“, sagt der 64-Jährige. 25 Jahre hat er das Haus außerhalb von Kleinbottwar, umgeben von idyllischen Weinbergen und Wald, gepachtet – ein großer Teil seines gastronomischen Lebens also. Das Jubiläum will er im September noch groß feiern.

Und auch die bereits geplante Modernisierung des Hauses kommt noch. Vor rund eineinhalb Jahren hätten die Bauarbeiten losgehen sollen, doch genau damals meldete sich die Gesundheit des Chefs lautstark zu Wort, sodass das Projekt verschoben wurde. Der Hoteltrakt soll um ein Stockwerk nach oben ergänzt werden, sodass zu den momentan 38 Zimmern 26 weitere dazukommen.

Zudem soll das Waldhotel Forsthof im Außenbereich entsprechend hergerichtet werden. Die Terrasse hat die Verjüngungskur bereits hinter sich und wurde neu gemacht. Hinzu kommt außerdem ein Weinkeller in der Villa Forsthof hinter dem Hotelgebäude.