Der feurige Handballnachwuchs des GSV Kleinbottwar. Foto: Werner Kuhnle

Rund 75 kleine Handballer haben die Wanderung des GSV Kleinbottwar mitgemacht.

Steinheim-Kleinbottwar - Ganz hibbelig hüpfen rund 75 Jungs und Mädels in der Aula der Bottwartalhalle herum. Zwischen vier und sieben Jahre sind sie alt, allesamt dem Wetter angepasst regenfest eingemummelt, und jeder trägt einen 50 Zentimeter langen mit Wachs ummantelten Stab. Normalerweise trifft sich die Jugend, um in der E- beziehungsweise F-Jugend der Handballabteilung des GSV Kleinbottwar zusammen Sport zu treiben. An diesem späten Nachmittag bleibt die Halle leer. Außerdem haben viele Kinder ihre Eltern mitgebracht. Auch ein paar jugendliche Sportkollegen sind dabei. „Wir haben schon mehrmals mitgemacht“, heute seien sie als Betreuer hier, erklären zwei etwa 15-jährige Mädchen.

„Seit 1996 veranstaltet der Verein das Fackelwandern für die Jüngsten“, weiß Bernhard Fähnle, Übungsleiter im „Gesundheitssport“ des Vereins. Anschließend tritt er zur Koordinierung der Gruppe vor die Halle, wo sich inzwischen die Teilnehmer versammelt haben. Endlich werden die Feuer angezündet. In den ersten Jahren fanden die Wanderungen rund um Kleinbottwar, zum Teil mit Förster Jürgen Weis, statt. 2000 habe Michael Graf Adelmann die Sportjugend auf die Burg einladen wollen, so Fähnle. Dieses interessante Angebot habe man natürlich nicht ausschlagen wollen. Zumal der Graf seinen Gästen eine passende Geschichte vorlesen wollte. 16 Mal ist das seither geschehen.

Auch am Donnerstag haben die jungen Leute Freude daran, ihre Feuerstangen durch den Ort hinauf zum Weingut zu tragen. Im Innenhof der hunderte Jahre alten Burg Schaubeck ist das Ziel erreicht. Drei Kerzen brennen dort an einem riesigen Adventskranz. Allerdings werden die Gäste nicht von Michael Graf Adelmann empfangen, sondern von dessen Sohn Felix. „Der Vater lässt sich wegen Heiserkeit entschuldigen“, erklärt Fähnle. Aber auch der jüngere Graf hat eine Weihnachtsgeschichte dabei. In dem kurzen Märchen erfahren die Anwesenden, wie in einer fiktiven Sternenwelt der Stern zu Bethlehem entstanden ist. Nach einem Wettstreit der schönsten und größten und schillerndsten Himmelskörper sei am Ende ein Sternenverbund zu dem festlichen Merkmal geworden, liest Adelmann den aufmerksamen Kindern vor. Der gemeinsame Gesang von „Oh Tannenbaum“ und „Alle Jahre wieder“ bereichert das vorweihnachtliche Flair auf der Burg abschließend. Auf dem Rückweg zur Bottwartalhalle freuen sich die Kinder, dass sie ihre Fackeln nochmal anzünden dürfen. Bei Punsch und Roter Wurst gibt es mit dem Besuch des Weihnachtsmanns noch eine heitere Überraschung.