Armin Pongs hat Mondsteine, Lesemuscheln und viele Geschichten nach Kleinbottwar mitgebracht. Foto: Frank Wittmer

Der Autor Armin Pongs zaubert in der Schule an der Bottwar den Kindern viele Bilder in ihre Köpfe. Bei der Veranstaltung im Rahmen der Frederickwoche hat es auch viel zu lachen gegeben.

Steinheim-Kleinbottwar - Armin Pongs passt nicht so recht in das Bild, das man von einem Autor hat. Alleine die muskulösen Oberarme flößen einem Respekt ein, die sonore Stimme und das sichere Auftreten sorgen dafür, dass die Kinder mucksmäuschenstill der Lesung lauschen.

Doch keineswegs eingeschüchtert: Es gibt viel zu lachen bei Armin Pongs, und die Kinder werden reich beschenkt: Mit vielen tollen Bildern im Kopf, die viel besser sind als die von Computerspielen und Fernsehen: „Weil sie eure eigenen sind.“

Und auch der Grund für die durchtrainierten Muskeln des 48-Jährigen werden schnell klar: Immer wenn Pongs „Krokodil“ statt „Krokofil“ sagt, muss er zehn Liegestützen machen. Die Kinder dürfen bei der kleinen Fitnesseinlage ebenfalls von den Sitzen auf den Boden. So sind auch alle wieder frisch.

Krokofil ist nämlich das „freundliche Krokodil vom Nil“. Seine beste Freundin, Prinzessin Anna Lucia mit den schwarzen Augen, ist mit dem Prinz Kara Ben Duin al Hadschi Rabat in ferne Länder verschwunden. Um seinen Traum wahrzumachen, Prinzessin Anna Lucia wiederzufinden, braucht es drei Dinge: Einen festen Glauben, gute Freunde und viel Fantasie. „Und um viel Fantasie zu bekommen, muss man viel lesen!“

Die Kinder haben sich auf den Besuch des Krokofil-Autors gefreut. Viele sind in Grün gekleidet, und das Lied „Lesemillionär“ haben sie auch schon geübt. „Wer viel liest, der wird reich – an Bildern im Kopf.“ Pongs, der mit seinen Lesungen viel herumkommt, ist von den Kleinbottwarer Grundschülern begeistert. „Hier ist es wunderbar, die Kinder machen prima mit.“ Mit Lesevertrag und einer eigenen Bücherei werden schon die Jüngsten zum täglichen Lesen motiviert.

Die Lesungen von Armin Pongs sind didaktisch aufgebaut und trotz aller Leichtigkeit beinahe durchchoreografiert. Um bei sich selbst die Konzentration hoch zu halten, liest er auf dem Kopf – hält das Buch also verkehrt herum. „Ich mache das gern ab und zu, dann ist es nicht so leicht für mich.“

Kinder zum Lesen zu begeistern ist die Mission des erfolgreichen Schriftstellers. „Die anderen Medien nehmen überhand, das merkt man, dass Kinder sich kaum noch konzentrieren können.“ Die Kinder müssen versprechen: „Weniger Computerspiele und Fernsehen“, dann bekommen sie Mondsteine und Lesemuscheln geschenkt. Wie konzentriert die Kinder in der Schule an der Bottwar sein können, zeigen sie in der Schreibwerkstatt, in der sie eine Geschichte mit eigenen Einfällen weiterschreiben. Damit die Fantasie tatsächlich in Schwung kommt, dürfen die Kinder die Geschichte in den mitgebrachten Marmorschnecken „hören“. So manchen „kreativen Impuls“ flüstert vielleicht auch der Autor den Kindern zu, damit es der beste Aufsatz aller Zeiten wird. Denn auch Armin Pongs weiß: Ohne gute Ideen und Disziplin wird das Schreiben nichts. „Ich lese selbst vier Stunden am Tag, und ich schreibe vier Stunden am Tag.“