Roland Kilzer und Götz Bayerlein warten in ihrem BMW 2002 Tii auf das Startsignal. Foto: avanti

Bei der ersten Bottwartal-Classic sind am Sonntag 93 Old- und Youngtimer unterwegs gewesen.

Steinheim-Kleinbottwar - Wer am Sonntagnachmittag auf den Straßen des Bottwartals unterwegs war, der kann sie kaum übersehen haben – die zahlreichen Schmuckstücke in Form von historischen Fahrzeugen, die an der Premiere der Bottwartal-Classic teilgenommen haben. Als Erkennungszeichen diente neben dem besonderen Aussehen und der großen Startnummer an den Wagentüren natürlich auch das „H“ im Kennzeichen.

Ob Porsche, Ford, Mercedes, Volvo oder exotischer Buick und MG. Sie alle sind mindestens 20 Jahre und wurden gestern auf der 85 Kilometer langen Rallye-Strecke über Kleinbottwar, Billensbach, Löwenstein, Ilsfeld, Beilstein und Großbottwar bewegt. Start und Ziel war am Forsthof, an dem viele Autoliebhaber ihrem Hobby frönten und die besonderen Fahrzeuge in Augenschein nahmen. Zu sehen gab es allerhand – selbst ein DeLorean DMC 12 mit seinen charakteristischen Flügeltüren, wie man ihn aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ kennt, reihte sich ein. Zuerst an den Start ging ein knallroter Austin Healey 100 aus dem Jahr 1952 – und damit auch das älteste Fahrzeug des Tages. Dank des Sonnenscheins und der frühlingshaften Temperaturen wurde nicht nur bei diesem Wagen das Verdeck geöffnet. Für viele Cabriolets dürfte die Veranstaltung die diesjährige „Freiluft-Premiere“ gewesen sein.

Und auch die Veranstaltung selbst feierte Premiere. Organisator der ersten Bottwartal-Classic ist Michael Seibert, der mit dem Tobias-Mayer-Verein bereits die Tobias-Mayer-Classic veranstaltet, und der nun mit seiner Agentur VPS eine weitere Old- und Youngtimer-Rallye ins Leben gerufen hat. Wenn auch mit einem Jahr Verspätung. „Ursprünglich war sie am Ostermontag des vergangenen Jahres geplant. Da das aber offiziell eine Motorsportveranstaltung ist, wurde sie an diesem Tag nicht genehmigt“, sagt Seibert, der selbst seit rund 50 Jahren an Rallyes teilnimmt. Bereits mit acht Jahren war er Beifahrer im Wagen seines Vaters, mit 13 folgte der erste Pokal.

Preise gab es für die Teilnehmer gestern auch zu gewinnen. Zu absolvieren galt es neben einer Orientierungsetappe gleich beim Start und am Mineralfreibad Oberes Bottwartal fünf Gleichmäßigkeitsprüfungen. Eine bestimmte Strecke muss dabei möglichst in einer vorgegebenen Zeit befahren werden. Die Lichtschranken messen jede Hundertstel-Sekunde. Die Fahrer orientierten sich anhand eines umfangreichen Fahrtenbuches. Selbst aus der Tschechischen Republik war ein Fahrerduo gekommen, auch Hessen und Bayern war mehrfach vertreten.

Viele Besucher zückten im Startbereich ihre Kamera, um die historischen Autos in der Umgebung der Weinberge zu fotografieren. Ein Fotoapparat richtete sich hingegen in die andere Richtung. „So viele Zuschauer habe ich noch nie bei einem Start gesehen“, sagte Dorothee Betz in ihrem Fiat Pinifarina Spider und fotografierte just in die Menge. Die Premiere kam also gut an. Ob weitere Bottartal-Classics folgen, lässt Michael Seibert noch offen: „Das muss ich abwarten. Zunächst einmal gibt es im Oktober die dritte Tobias-Mayer-Classic.“