Bei der Übung ist auch die Drehleiter eingesetzt worden. Foto: Feuerwehr Steinheim

Bei der Hauptübung in Kleinbottwar hat die Truppe nicht nur einen Brand gelöscht.

Steinheim-Kleinbottwar - Bei der Hauptübung der Steinheimer Floriansjünger mit allen Abteilungen hieß es am Freitagabend nicht kleckern, sondern klotzen. Die Truppe packte gleich mehrere Teildisziplinen aus dem Feuerwehr-Einmaleins in den Testlauf: So mussten die Kameraden am Amtshaus in Kleinbottwar zum einen einen Brand bekämpfen, zum anderen verletzte Personen in Sicherheit bringen. Darüber hinaus galt es auch noch, jemanden in einer Notlage aus einem Auto zu schneiden, damit ihn die Kollegen vom DRK erstversorgen können. Dass so ein großes Portfolio abgedeckt wird, ist aber absolut gewollt und Usus. „Wir wollen bei der Hauptübung in erster Linie zeigen, was die Feuerwehr draufhat. Deshalb wird ein breites Spektrum gezeigt“, erklärte der Kommandant Joachim Hielscher den rund 100 Zuschauern, unter denen viele Kinder waren.

Weder Groß noch Klein mussten ihr Kommen bereuen. Die Truppe aus der Urmenschstadt hatte sich nämlich ein interessantes Szenario mit einem großen Schauwert ausgedacht: In dem Lebensmittellabor im Amtshaus ist es wegen einer Unkonzentriertheit zu einer Explosion gekommen. Es folgt eine starke Rauchentwicklung, die von einer Nebelmaschine simuliert wurde. Der laute Knall hat zu allem Überfluss auch noch einen Fahrer abgelenkt, sodass im Hof ein Auto in einen Traktor gekracht ist – mit dem üblen Ergebnis, das der Fahrer in dem Wagen eingeklemmt ist. Um all diese Probleme in den Griff zu kriegen, wurden die Steinheimer Floriansjünger gegen 18.30 Uhr alarmiert. Nur wenige Augenblicke später rauschte auch schon das erste Einsatzfahrzeug heran, dem inklusive der Kollegen vom Deutschen Roten Kreuz sieben weitere folgen sollten.

Benötigt wurde bei der Aktion unter anderem die Drehleiter. Denn nur so konnten zwei Personen aus dem Obergeschoss über ein Fenster gerettet werden. Einer der beiden musste sogar auf eine Bahre geschnallt und langsam nach unten gehievt werden. Ein anderer Mann konnte sich noch selbst auf den Beinen halten und kletterte über eine Leiter nach unten ins Freie – selbstverständlich in Begleitung eines Feuerwehrmannes und von dessen Kameraden am Fenster oben mit einer Leine gesichert.

Derweil machten sich die Kollegen im Hof daran, die eingeklemmte Person aus dem Auto zu befreien. Kein ganz leichtes Unterfangen, vor allem bei einem echten Einsatz, wenn die Karosserie nach dem Zusammenprall verzogen ist, wie Joachim Hielscher zu bedenken gab. Doch der Wagen, der bei der Übung verwendet wurde, stand noch ganz ordentlich da, sodass sich die Tür einigermaßen schnell aufbrechen ließ, um dann komplett abgetrennt werden zu können. Schließlich gelang es den geschickten Helfern der Feuerwehr, die Person, die in dem Fall eine Puppe war, aus dem Fahrzeug zu lupfen und zur Sammelstelle für Verletzte zu bringen. Zugleich versuchten die Einsatzkräfte natürlich auch, den Brand in den Griff zu bekommen – was rasch gelang.

Das Resümee vom Kommandanten fiel entsprechend positiv aus. „Es hat alles funktioniert, wie es funktionieren soll. Auch von der Zeit her hat es super geklappt“, sagte Joachim Hielscher, der nach getaner Arbeit alle Beteiligten zu einem kleinen Imbiss ins Gerätehaus einlud.