Im „Rädle“ bleibt der Ofen aus. Foto: Werner Kuhnle

Das Gästehaus „Rädle“ in Kleinbottwar wird nicht weitergeführt. Das Haus wird umgebaut, und es entsteht neuer Wohnraum.

Steinheim-Kleinbottwar - Wer auf klassische, gut-bürgerliche Küche stand, konnte mit einem Besuch im „Rädle“ in Kleinbottwar nicht viel falsch machen. Doch der Ofen in dem Restaurant ist nun schon seit einigen Monaten aus – und wird auch nicht mehr angehen. Der neue Besitzer gestaltet das Ensemble komplett um und lässt ein Einfamilienhaus und zwei Wohnungen errichten. Der Ausschuss für Technik und Umwelt segnete die Nutzungsänderung am Dienstag einmütig ab.

Allerdings wurde in der Runde auch bedauert, dass das Lokal nun keine Renaissance mehr erleben wird. „Wir hätten alle gerne weiterhin das ,Rädle’ gehabt“, sagte Regina Traub von der SPD. „Es geht wieder ein Stück Gastronomie in Kleinbottwar flöten. Da gibt es kein Zurück mehr“, konstatierte Horst Trautwein von der CDU. „Das war eine gastronomische Institution. Damit ist es endgültig aus“, ergänzte Rainer Breimaier von den Grünen. Man könne dem Bauherrn aber natürlich nicht vorschreiben, dort weiter ein Restaurant zu betreiben, fügte er hinzu.

Rainer Breimaier wies zudem auf die positive Seite hin. Immerhin würden zwei Wohnungen sowie ein Einfamilienhaus in zentraler Lage geschaffen. Und all das, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. „Das ist löblich“, sagte er. Horst Trautwein begrüßte es zudem, dass „das Gebäude erhalten bleibt“. Und Regina Traub zeigte sich erfreut, dass das Anwesen nicht brachliegt, sondern „eine Nachnutzung hat“. Die Sozialdemokratin fragte sich nur, ob das Ensemble unter Denkmalschutz steht. „Es stand bis vor Kurzem unter Denkmalschutz“, erwiderte der Bauamtsleiter Frank Fussenegger. Mit dem nun vorliegenden Antrag werde dieser Status jedoch aufgehoben. „Das ist eine Entscheidung durch die Denkmalbehörde“, erklärte er.

Fussenegger erläuterte der Runde auch, was genau mit dem „Rädle“ passieren soll. Demnach sei angedacht, die ehemalige Gaststätte im Obergeschoss in zwei Wohnungen umzugestalten. Im hinteren Trakt, wo elf Gästezimmer eingezogen waren, soll das Einfamilienhaus errichtet werden. Die bereits bestehende Wohnung im Dachgeschoss werde nicht angetastet, erläuterte Frank Fussenegger. Im Erdgeschoss, wo die sanitären Anlagen untergebracht sind, ändere sich auch nichts Wesentliches.