Bei der Bäckerei Hofmann kann ab sofort mit jedem Einkauf auch der Geldbeutel gefüllt werden. Mit dieser Kooperation reagiert die Kreissparkasse Ludwigsburg und Bäckermeister Eugen Hofmann auf den Wegfall der Filiale.
Steinheim-Kleinbottwar - Darf es zum Kuchen vielleicht noch ein bisschen Bargeld sein? Hört sich kurios an, ist aber seit gestern in der Bäckerei Hofmann Realität. Damit reagiert die Kreissparkasse Ludwigsburg in Kooperation mit Bäckermeister Eugen Hofmann auf den Wegfall der Filiale in dem Teilort. „Der Trend zum bargeldlosen Einkaufen wird immer stärker“, hat das KSK-Vorstandsmitglied Dieter Wizemann beobachtet. „Jeder hat jetzt eine Filiale in der Hosentasche.“ Darauf müsse die Bank reagieren, um wirtschaftlich zu bleiben. Dass Scheine und Münzen verfügbar sind, muss aber dennoch gewährleistet sein: „Das erfordert intelligente Lösungen.“
In der Zusammenarbeit mit örtlichen Läden, habe man eine solche gefunden. Und davon profitieren alle Seite. „Es gibt hier nur Gewinner“, freut sich Wizemann.
„Die Nahversorgung wird gebündelt“, fasst Dieter Wizemann zusammen. Denn nicht nur die Kleinbottwarer haben somit wieder eine Anlaufstelle, auch die Bäckerei kann sich über eine hohe Frequenz freuen. „Und es spart Wege“, zeigt Wizemann auf. Wo früher zuerst der Geldautomat, dann die Bäckerei und anschließend wieder der Geldautomat zur Einzahlung angelaufen werden musste, läuft jetzt alles zusammen. „Und wir kommen etwas vom Bargeld weg“, ergänzt Eugen Hofmann. Hört sich im ersten Moment vielleicht paradox an, die Erklärung ist aber ganz einfach.
Wenn ein Kunde Geld abheben will, wird der Preis seiner Einkäufe einfach von dieser Summe abgezogen. Die Differenz wird dann aus der Kasse ausgezahlt. Die Einnahmen der Bäckerei laufen in diesem Fall digital ab, und die Kasse wird leerer. „Weniger Geld vor Ort heißt auch gesenktes Überfallrisiko“, weiß Filialdirektor Jürgen Hengstberger. „Und der Tagesabschluss geht schneller.“
Dass seine Bäckerei dem Rielingshäuser Beispiel folgen will, stand dabei für Eugen Hofmann sofort fest. „Ich hatte schon auf den Anruf gewartet.“ In Höpfigheim befinde man sich derzeit auch in Gesprächen, verrät Jürgen Hengstberger schließlich noch.