Maximal 40 Personen sollen in den Unterkünften ein Dach über dem Kopf finden. Foto: avanti

Viele Bürger nutzen die Gelegenheit, die Flüchtlingsunterkünfte beim Tag der offenen Tür zu inspizieren.

Steinheim-Kleinbottwar - Etliche Kleinbottwarer haben am Samstag die Gelegenheit genutzt, die Flüchtlingsunterkunft zu inspizieren, die für 2,41 Millionen Euro in der Nähe der Bottwartalhalle entstanden ist. Anders als in der bereits vor wenigen Wochen in Steinheim eingeweihten Unterkunft werden dort ausschließlich Familien wohnen, weshalb in den Modulbauten auch größere Wohnungen entstanden sind – im Erdgeschoss eine große für sechs Personen sowie vier für jeweils vier Personen geeignete, im Obergeschoss vier große für sechs Personen. Eine dritte Etage wie in der Kernstadt gibt es in Kleinbottwar nicht. Maximal 40 Menschen sollen hier untergebracht werden.

Ein weiterer Unterschied: An der Bottwar sind zwei Gebäude entstanden. Ein kleineres, das derzeit noch als Lager dient, und ein größeres Wohngebäude. Im Lager seien momentan Betten, Matratzen und Schränke aufbewahrt, erklärte Bürgermeister Thomas Winterhalter: „Manche bringen von anderen Unterkünften vielleicht schon Möbel mit, da hat es keinen Sinn, erst etwas auf- und dann wieder abzubauen.“ Später soll aus dem Lager ein Gemeinschaftsraum werden. Auch eine barrierefreie Toilette und eine Gemeinschaftsküche befinden sich im Erdgeschoss, im Obergeschoss sollen Büros für den Hausmeister, der auf seiner neu geschaffenen Stelle für beide Unterkünfte zuständig ist, und Sozialarbeiter eingerichtet werden.

Das Wohngebäude selbst ist, abgesehen von der anderen Aufteilung der Module, identisch ausgestattet wie in Steinheim: Einzelbetten und Metallschränke, die hier in zwei Schlafzimmern stehen, ein weiterer Raum enthält einen Esstisch mit Stühlen sowie eine Sitzecke, zudem gibt es ein Bad mit Dusche und WC, Kochnische beziehungsweise bei den Sechs-Personen-Wohnungen eine richtige Küche. Vor allem an den Küchen schieden sich die Geister der Besucher. Die großen wurden sehr gelobt, die Kochnischen auch kritisiert: „Ich würd’ weinen, wenn ich hier einziehen müsste“, meinte eine Frau und begründete dies damit, dass die Kochnische nur mit Zwei-Platten-Herd, Spüle, Kühlschrank, Unterschrank für Abfall oder Putzmittel und einem Hängeschrank ausgestattet ist: „Das reicht doch nicht für vier Personen!“, meinte sie. Eine andere Frau stellte hingegen fest: „Mir gfallt’s bei mir drhoim nemme, do isch alles alt.“ Man könne eben nicht „alt bauen“, entgegnete der Bürgermeister und betonte: „Aber Sie sehen, das ist alles einfachster Standard.“ Ob die künftigen Bewohner denn überhaupt mit so einem Elektroherd umgehen könnten, wollte eine andere Frau wissen. Die seien ja schon seit zwei Jahren hier und seien bisher auch damit zurechtgekommen, so Winterhalter, allerdings: „Wie sie damit umgehen, ist eine andere Geschichte, aber Leute, die nicht aufpassen, gibt’s überall, auch bei uns.“

Der Hausmeister Shaip Rexha jedenfalls, der bislang schon in der Steinheimer Maybachstraße Dienst tut, die inzwischen von etwa 25 Personen bezogen worden ist, sagte, dort laufe alles gut.