Wenn die Kinder Quatsch machten, wurden sie früher teils körperlich bestraft. Foto: privat

Die Sitten und der Umgangston an Schulen war früher anders, hat die dritte Klasse im Schulmueum erfahren.

Steinheim-Kleinbottwar - Kornwestheim/Steinheim-Kleinbottwar
Mit Bus und Bahn sind wir nach Kornwestheim ins Nordwürttembergische Schulmuseum gefahren. Dort gab es viel zu sehen.

Früher waren die Regeln sehr streng. Da hieß es: Aufrecht sitzen, Füße parallel, Hände flach auf den Tisch! Es gab im Klassenzimmer einen Ofen und eine Mausefalle. Der Ofen war zum Wärmen da, die Mausefalle dafür, dass die vielen Mäuse nicht überall herum sprangen. Es gab deshalb so viele Mäuse, weil um die Schule herum so viele Felder waren. Im Klassenzimmer saßen die guten Schüler vorne, die schlechten hinten. Wer etwas sagen wollte, musste dazu aufstehen und aus der Bank heraustreten. Setzen durfte man sich erst wieder, wenn es der Lehrer sagte.

Die Kinder schrieben früher nicht so viel in Hefte, sondern mit einem Griffel auf die Schiefertafel. Vorne am Tisch gab es eine Griffelkuhle und eine Klappe, wo drunter ein Tintenfass stand. Wenn es leer war, hat der Lehrer das Tintenfass mit der Tintenkanne aufgefüllt. Wir durften die alte Schrift auf echten Schiefertafeln selbst ausprobieren. Das war gar nicht so einfach, macht aber Spaß. Früher gab es keine Vesper- und Bewegungspause. Die Mittagspause vor dem Nachmittagsunterricht war nicht zum Spielen, sondern man half zu Hause oder musste dem Vater das Essen aufs Feld bringen. Auch am Samstag war Schule und der Lehrer musste sonntags in der Kirche die Orgel spielen.

Wenn die Kinder Quatsch machten, wurden sie bestraft. Sie mussten zum Beispiel „Eselsohren“ tragen und alle lachten sie aus. Das war eine sogenannte „Schandstrafe“.

Es gab aber auch körperliche Strafen. Eine bestand etwa darin, auf einen Holzscheit zu oder auf ein mit Erbsen oder Steinen gefülltes Säckchen zu knien oder „Hosenspannes“ – da wurde mit dem Stock auf den gespannten Hosenboden geschlagen. Natürlich gab es auch „Tatzen“, bei denen it dem Stock auf die linke Hand geschlagen wurde, damit man mit der rechten Hand noch schreiben konnte. Doch manches war auch besser früher: Der Schulranzen war früher zum Beispiel leichter. Trotzdem war es eine schwerere Zeit für die Kinder, in die wir mit der Museumsführerin Frau Roller ein bisschen eintauchen konnten. Der Ausflug war schön und entführte uns in eine ganz andere Zeit.