Johannes Schmalzl (rechts) überreicht Thomas Rosner den Förderbescheid. Foto: Sandra Brock

Das Land Baden-Württemberg hat der Stadt Steinheim einen Zuschuss für Sanierungen im Ort gewährt. Der Regierungspräsident persönlich überreichte den Bescheid.

Steinheim - Er ist nicht nach Steinheim gefahren, weil sich das Land Baden-Württemberg die Briefmarke für den Förderbescheid nicht leisten konnte, sagt Johannes Schmalzl lachend. Es sei auch nicht so, dass er sonst nichts zu tun habe, fügt der Regierungspräsident hinzu.

Vielmehr kam er am Dienstag kurz in die Urmenschstadt, weil ihm die Sache am Herzen liegt. „Weil jeder Euro, den wir hier auszahlen, das bis zu Achtfache an Folgeinvestitionen auslöst.“ Außerdem sei es schön, wenn gerade in einem „Städtle wie Steinheim“ die Innenentwicklung vorangetrieben werden kann.

Über 900 000 Euro beläuft sich der Bescheid über die Städtebauförderung, die Schmalzl im Gepäck hat und dem Bürgermeister Thomas Rosner überreicht. Damit können jetzt in der Stadtmitte sowohl kommunale, als auch private Projekte angegangen werden, die eine entsprechende Förderung erhalten. Insgesamt stehen dieses Jahr rund 202 Millionen Euro an Sanierungsmitteln zur Verfügung, im Regierungsbezirk Stuttgart sind es rund 72 Millionen – Geld, das Land und Bund gemeinsam bereit stellen. Im Falle von Steinheim stammen etwa 800 000 Euro vom Land und 100 000 Euro vom Bund.

Das Sanierungsgebiet erstreckt sich von der Schafgasse im Osten und ist im Norden durch die Pfarrgasse eingegrenzt. Im Westen endet das Areal hinter dem erweiterten Marktplatz, im Süden im Bereich Richtung Murr. Quer durch das Gebiet verläuft die Marktstraße.

Es ist der erste Antrag auf Städtebauförderung, den die Stadt Steinheim in den vergangenen Jahren bewilligt bekommen hat. „Seit ich hier Bürgermeister bin, hatten wir nie das Glück“, berichtet Thomas Rosner. Über die Fördergelder freut er sich daher umso mehr. „Mit 900 000 Euro kann man schon etwas anfangen.“

Unter anderem denkt der Bürgermeister da an das Steinheimer Rathaus. „Wir sind hier definitiv zu klein. Hinzu kommt die Trennung, weil das Bauamt in Kleinbottwar sitzt.“ Dass kein neues Rathaus in der Kernstadt gebaut werden kann, ist ihm dabei auch klar. „Aber vielleicht können wir die Kleinbottwarer hierher holen.“

Oder Stichwort Marktplatz beziehungsweise dessen Erweiterung Richtung Krone-Areal. Auch hier könnte man die Fördergelder einsetzen, genauso wie bei der Pfarrstraße, der Lammgasse und dem Deutschen Hof. „Diese Straßen gehören hergerichtet“, so Rosner.

Die Besonderheit im Falle Steinheims liege übrigens darin, dass die Städtebauförderung mit dem Stadtentwicklungskonzept verbunden werden kann. In diesem Zusammenhang steht eine komplett neue Mitte zur Diskussion, die sich – parallel zur Hauptstraße – vom Rathaus bis zum Bahnhof erstreckt. „So können wir Steinheim aufwerten“, betont der Bürgermeister im Gespräch mit dem Regierungspräsidenten.

Schmalzl wiederum ist sich sicher, „dass das Geld in Steinheim gut angelegt ist. Ich erwarte Aufstockungsanträge.“ Immerhin stünden in der Urmenschstadt „ganz zentrale Aufgaben an“. Durch die Maßnahmen, die mit den Fördergeldern verwirklicht werden, „wird ein halber Hektar Neubauland eingespart“, so der Regierungspräsident. Man fördere eine Entwicklung, dass die Menschen in den Zentren leben wollen.

Dass sich der Regierungspräsident zwar die Briefmarke für den Bescheid nicht sparen musste, aber wollte, hat noch einen schönen Nebeneffekt für Steinheim: Johannes Schmalzl hat sich ins goldene Buch der Stadt eingetragen. Siehe Text unten