Zum Konzert kamen viele Gäste. Foto: SDMG

Steinheim-Höpfigheim
Das Konzert mit Acoustic Rock ist ein voller Erfolg gewesen. Für die Gäste wurden zeitweise sogar die Sitzplätze knapp.

Steinheim-Höpfigheim - Die rund 140 Plätze im Hofinnern des Schlössles waren bei dem Konzertabend am Samstag zeitweise fast zu knapp. Da kam der offene Charakter der Veranstaltung gerade recht, der ein ungefähres Gleichgewicht von später kommenden und früher gehenden Gästen herstellte. Auch ein Tisch auf dem hübschen Steg vor dem Eingang schuf Abhilfe. Wer sich daran niederließ, konnte das einladende Entree unter dem Torbogen mit dem prächtigen Sonnenblumenstrauß und einem geschmackvollen Kerzenarrangement besonders gut genießen. Weitere Sonnenblumen schmückten in stilvollen Varianten die Tische im Hof, Fenster und Nischen in der Wand.

Der Verein zur Erhaltung des Höpfigheimer Schlössles und zur Pflege der Ortsgeschichte, kurz Schlösslesverein genannt, hatte sich wieder alle Mühe gegeben. Die Mitglieder wuselten mit ansteckend guter Laune, um immer neuen Nachschub von Schmalz-, Wurst- und Frischkäsebroten heranzuschaffen.

Neben der appetitlichen Theke, die auch heimische Weine sowie Aperol Spritz und Hugo mit Trinkhalm bereithielt, tat sich eine weitere Höpfigheimer Spezialität auf. Der Musiker Helmut Freyhardt, der in Sichtweite des Schlössles wohnt, spielte und sang mit seinem Partner Walter Creuz eigene Lieder und bekannte Evergreens. Begleitet wurde das Duo Acoustic Rock von Bernhard Schaaf mit der Cajon. Ihr malerisches Plätzchen in der Ecke vor einem geöffneten Holztor machte schon deutlich, dass es hier nicht um eine klassische Konzertsituation ging, wo die Zuhörer still dasitzen und Stück für Stück applaudieren. Vielmehr waren die Musiker famos ein die Stimmung steigender Teil der Unterhaltung, die ansonsten lebhaft an den Tischen stattfand.

Da war zum ersten Mal ein Paar aus Murr gekommen. Er ging einst in Höpfigheim zur Schule und war voller Erwartung, alte Bekannte zu treffen. Dann setzten sich zur Überraschung die Nachbarn von daheim dazu, was ebenfalls für viel Hallo sorgte. Ortsvorsteher Roland Heck hatte Gäste aus Großbottwar und Affalterbach ausgemacht und stellte fest, dass das Einzugsgebiet für das kleine Fest immer größer werde. „Das spricht sich rum.“

Als sich vor zehn Jahren der Schlösslesverein gründete, machte ihm Schlossnachbar und Gitarrist Helmut Freyhardt das Angebot eines Konzerts im Hof des pittoresken Gebäudes. Seither ist er mit Kollegen jedes Jahr dabei, und zwar ohne Gage, wie Ulrich Hartmann betonte. „Auf diesen Schultern wuchs die Tradition“, sagte der zweite Vorsitzende des Vereins und bedankte sich für das Engagement mit Weinpräsenten.

Der Verein wolle gerne ein paar Tafeln an historischen Plätzen anbringen. Sein Ziel sei es, dass der Ort für alte Höpfigheimer Heimat bleibe und es für neue werde, erklärte Hartmann, der auch Ex-Landrat und Schlösslesbewohner ist. Höpfigheim habe das Riesenglück, 500 Jahre alte Dokumente seiner Geschichte zu besitzen, was äußerst selten sei. Großes Glück hatte auch der Verein mit dem guten Wetter am Samstagabend. Der Umsatz durch die Bewirtung stimmte, und auch mit dem Inhalt des Spendenhuts zeigte sich Schatzmeisterin Maren Weinberger „sehr zufrieden“.