Das Ensemble hat sich als perfekt eingespielte Truppe erwiesen. Foto: avanti

Die neue Komödie provoziert viele Lacher.

Steinheim-Höpfigheim - Ein Jahr lang mussten Fans und Freunde des Mundart-Theaters warten, nun meldet sich das Höpfigheimer Ensemble Kelterbrettle mit einem Kracher zurück. „A Doppelzemmer für Fünf“ heißt das neue Machwerk der engagierten Laien, das am Freitag seine Premiere feierte. Komplett ausverkauft war die Kelter und auch der Folgetermin am Samstagabend ließ keine weiteren Gäste mehr zu. Die knapp 200 Zuschauer hatten nicht nur die Möglichkeit, sich bei klassischer schwäbischer Küche in die richtige Stimmung versetzen zu lassen, sondern wurden vom traditionellen Eingangssketch nochmal ordentlich vorgewärmt.

Einmal im Jahr präsentiert das Kelterbrettle ein neues Stück aus dem Genre Mundart-Theater und seit der Gründung der Gruppe im Jahr 1995 hat es keine Wiederholung gegeben. Auch heuer brachten die Schauspieler eine schwungvolle Komödie auf die Bühne, voller Witz und mit dem klassischen schwäbischen Lokalkolorit. Die beiden Gast- und Landwirte Helene und Paul, gespielt von Nicole Schiele und Kai Klumpp, haben ihren Hof zu einer waschechten Wellness-Oase umfunktioniert. Hofmeister Max, gegeben von Michael Wolff, muss als Wellnesstrainer Meister Hoi herhalten und fungiert dabei nicht nur als Masseur und Yogatrainer, sondern auch als Akupunkteur, Hypnotiseur und Qui-Gong Meister. Seine mannigfaltigen Fähigkeiten hat sich der Meister in der Volkshochschule und über Youtube angeeignet. Seine Akupunktur-Künste erprobt er gleich zu Beginn des Stückes an Bauer und Koch Paul. Bei einer Demonstration seines Könnens hypnotisiert Max die Wirtin Helene derart, dass sie bei einem Klatschen glaubt, sie sei Kleopatra. Zu allem Überfluss taucht auch noch der geisteskranke, aber ungefährliche Kalle Bommel, gespielt von Max Waldmann, auf, der ständig seine Persönlichkeit wechselt. Ihm dicht auf den Fersen ist Ulrike Gröger in ihrer Rolle als Frau Doktor Doktor Obertal, die den Patienten so schnell wie möglich in die Psychiatrie zurückführen möchte. Klar, dass bei einem solchen Szenario Chaos und schallendes Gelächter vonseiten des Publikums vorprogrammiert sind.

Die insgesamt zehn Schauspieler zeigten auf der Bühne nicht nur vollen Einsatz, sondern begeisterten von der ersten Minute an mit Authentizität und Spielfreude. Max Waldmann, der jede seiner fünf Persönlichkeiten mit einem anderen Dialekt oder Akzent untermalte, erntete immer wieder Szenenapplaus. Perfekt eingespielt präsentierte sich das Kelterbrettle in allen drei Akten und hielt den Spannungsbogen bis zur letzten Minute aufrecht.

„Wir konnten uns schon beim Lesen des Stückes vorstellen, wer wen spielt“, sagt Nicole Schiele, die zusammen mit Doris Kraft die Leitung des Ensembles übernommen hat. „Mit den Kartenverkäufen sind wir auch sehr zufrieden. Die ersten beiden Termine sind komplett ausverkauft und auch für kommende Woche sind nicht mehr allzu viele Karten übrig“, schmunzelt Nicole Schiele. Wer selbst sehen will, wie das Chaos aufgelöst wird, der hat kommenden Freitag oder Samstag noch einmal die Gelegenheit „A Dppelzemmer für Fünf“ in der Kelter zu sehen.