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Der Ortsvorsteher Roland Heck ist am Montag für seine 20-jährige Tätigkeit im Ortschaftsrat geehrt worden.

Steinheim-Höpfigheim - Wird ein Ehrenamtlicher für sein Engagement geehrt, sollte das über ihm ausgeschüttete Lob eigentlich runter gehen wie Öl. Zu Recht. Manche mögen es aber gar nicht so arg, wenn sie Mittelpunkt einer Laudatio werden. Roland Heck zum Beispiel. Als er am Montag für seine 20-jährige Tätigkeit im Ortschaftsrat geehrt wurde, hätte er lieber auf dem Schlosshof Kabel für den Weihnachtsmarkt verlegt.

Der Laudator Norbert Gundelsweiler, der Erste Beigeordnete der Stadt Steinheim, weiß das. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll, weil ich nicht so recht weiß, ob Ihnen das recht ist oder nicht“, sagte er. „Aber eines weiß ich: Dass Sie diese Ehrung verdient haben.“

Und um das deutlich zu machen, reichen schon ein paar Stichwörter. Schlosshofweihnacht zum Beispiel. „die ist gar nicht mehr wegzudenken aus Höpfigheim“, so Gundelsweiler. Oder der Wochenmarkt, den Heck vor rund fünf Jahren im Schlosshof initiierte. „Ein Angebot, das für Höpfigheim nicht zu unterschätzen ist“, betont der Erste Beigeordnete, der auch das neue Rasenspielfeld des GSV Höpfigheim als Beispiel anführte. „Auch wenn wir beide bei dieser Sache ganz schön im Clinch lagen“, wie er augenzwinkernd zugibt.

In letzter Konsequenz seien dies aber drei Dinge, die „exemplarisch stehen und Roland Hecks Handschrift tragen“. Zwar sage der Ortsvorsteher immer, dass er für all das „seine Helfer“ brauche und dass ohne die gar nichts ginge. „Aber es braucht eben auch den einen, der die Ideen hat und den Anstoß gibt“, betonte der Erste Beigeordnete.

Auch zum Menschen Roland Heck hat Norbert Gundelsweiler treffende Stichpunkte parat. „Hemdsärmelig“, „schwätzt, wie ihm der Mund gewachsen ist“, „langt hin, wo man hinlangen muss“, „hohe soziale Kompetenz“ und „großes Herz“ fielen da als Stichworte. Komme Roland Heck im Steinheimer Rathaus vorbei, heiße es dort gern: „Oh der Oberbürgermeister von Höpfigheim kommt“ oder „Der Onkel Roland kommt“. Kurz: „Wir wissen alle, was wir am Menschen Roland Heck haben“, betont Gundelsweiler.

Er überreichte Heck eine Stele vom Gemeindetag Baden-Württemberg für sein Engagement – vor 20 Jahren begann er sein Amt im Ortschaftsrat, zwei Jahre später wurde er Stadtrat und stellvertretender Ortsvorsteher. Seit zehn Jahren ist Roland Heck Ortsvorsteher. „Und kein Ende ist in Sicht“, hofft Gundelsweiler. Der Erste Beigeordnete hat vor drei Wochen den Kleinbottwarer Ortsvorsteher Manfred Waters für sein 30-jähriges Engagement geehrt. „Ich hoffe, dass ich das bei Ihnen in zehn Jahren auch tun kann“, so Gundelsweilers Wunsch.

Heck, der sich lieber um die Kabel für den Weihnachtsmarkt gekümmert hätte, gab den Dank weiter. Ans Rathaus-Team um Gundelsweiler zum einen. Zum anderen aber auch an diejenigen, die seine Ideen mit Leben füllen. „Ich habe die Schlosshof-Weihnacht zwar initiiert. Aber würde ich das alleine machen, gäbe es ein paar Bänke, ein paar alte Tassen und einen alkoholfreien Glühwein, den keiner saufen mag. Die Leute, die mitmachen, sind die Seele des Weihnachtsmarktes.“ Und das gelte genauso für andere Projekte.