Die Kanalarbeiten sind in vollem Gange. Foto: Frank Wittmer

Ortsdurchfahrt wird gerichtet. Polizei hat Schleichverkehr auf den Feldwegen eingedämmt.

Steinheim-Höpfigheim - Noch bis Freitag, 11. August, wird voraussichtlich die Hauptstraße in Höpfigheim zwischen dem Zeisigweg und der Einmündung Keltergasse gesperrt bleiben. Im Moment sind die Kanalarbeiten am Ortseingang in vollem Gange. Weil hierdurch die Straße komplett aufgerissen ist, heißt es im Stadtteil: Sackgasse – sowohl von der Ortsmitte Richtung Pleidelsheim als auch von der Seewiesenstraße.

Die Anwohner nehmen es gelassen und genießen die relative Ruhe: Baulärm statt Verkehr. „Es ist halt 40 Jahre nichts gemacht worden, das war uns schon klar, dass die Straße irgendwann mal dran ist“, meint ein Bewohner, der sein Haus am Ortsende trotz der Baustelle noch bequem anfahren kann. Was sich aber noch ändern wird: Die Sperrung der Hauptstraße erfolgt in Abschnitten, es wird daher teilweise nur noch eine fußläufige Verbindung zu den Häusern möglich sein. Über die Gartenstraße und die Straße Im Wiesental sollen die Gebäude aber erreichbar sein. Es habe schon Beschwerden gegeben, berichtet der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter. „Es gefällt halt nicht jedem, wenn man Umwege in Kauf nehmen muss.“ Die Umleitungen seien vom Landratsamt ausgeschildert worden, bemerkt der Steinheimer Schultes noch, da die Zuständigkeit bei der Sperrung einer Kreisstraße nicht bei der Kommune liege. Der Häckselplatz sei weiterhin über einen Feldweg zugänglich, betont Winterhalter. Auch hier habe es Anfragen und Verunsicherung gegeben. „Das haben wir aber schnell geklärt.“

Auch der überörtliche Verkehr muss Umwege in Kauf nehmen, weil der Landkreis auf einem Teilabschnitt der Kreisstraße 1611 zwischen der Abzweigung Mundelsheim und dem Höpfigheimer Ortseingang die Fahrbahndecke erneuert. Wer nicht über Großbottwar oder Steinheim fährt, muss die Route über Murr nehmen, was am 2,3 Meter hohen Höpfigheimer Torturm schon zu abenteuerlichen Szenen geführt hat. So hat mancher ortsfremde Bus- oder Lastwagen-Fahrer probiert, zentimeterweise durch den Torbogen zu rangieren und musste dann wieder zurückstoßen, was nicht gerade zur Verkehrsentlastung beiträgt.

Im Pleidelsheimer Gemeinderat hatte Albrecht Reuther (WIR) kürzlich den zunehmenden Schleichverkehr auf dem Feldweg Richtung Höpfigheim beklagt. „Der Bus darf da fahren, Autos aber nicht“, hatte der Landwirt festgestellt. Problematisch ist, dass der Bus von Höpfigheim Richtung des Pleidelsheimer Häselwegs fährt, entgegenkommende Fahrzeuge also den Busweg versperren. „Es war teilweise schlimm“, berichtet der Pleidelsheimer Hauptamtsleiter Andreas Müller – wobei der Weg verbotenerweise auch als Abkürzung genützt werde „wenn die Autobahn mal wieder dicht ist“. Eine Kontrolle seitens der Polizei habe zu Verbesserungen geführt. „Momentan sind nur wenige dort unterwegs.“