Foto: Archiv (avanti)

Nach intensiver Suche nach neuen Amtsträgern gibt es positive Neuigkeiten. Im Juli steht die außerordentliche Jahreshauptversammlung an.

Steinheim -

Turbulente Wochen liegen hinter der HG Steinheim-Kleinbottwar. Ab dem 28. Juli befindet sich die HG aber auf neuem Kurs. Das Ruder wird dann erstmals eine Doppelspitze als Vorstand übernehmen, um die Geschicke der fünf Aktiventeams zu lenken. Mit Achim Trefz und Jochen Unfried wurden gleich zwei Vollbluthandballer für das Amt gefunden, die in der Bottwartäler Handballszene wohlbekannt sind. Ihnen zur Seite stehen wird als neue Schriftführerin Janine Klinger. Das Amt des Spielleiters teilen sich Simone Stegmeier und Christian Biebl, Wolfgang Müller bleibt als Kassier tätig.

Aber von vorne: Bereits im Januar verkündete Vorstand Stefan Hafner, der zwei Jahre lang an der Spitze der Handballgemeinschaft stand, dass er aus privaten Gründen nicht wieder für das Amt kandidieren werde. Als Spielleiter Jürgen Fauser sowie die langjährige Schriftführerin Ulrike Müller (sie wird Abteilungsleiterin beim GSV Kleinbottwar) es ihm gleichtaten, begann die Suche nach neuen Verantwortlichen – und die gestaltete sich recht schwierig. Lediglich Simone Stegmeier, die erst kurz zuvor ihre Handballschuhe als Spielerin der ersten Frauenmannschaft an den Nagel gehängt hatte, erklärte sich bereit, dass Amt des Spielleiters zu übernehmen. Als sich die Lage aber zuspitzte und zwei Wochen vor der Jahreshauptversammlung Ende Mai, noch immer weder Vorstand noch Schriftführer in Sicht waren, fand auf die Initiative einiger Spielerinnen und Spieler ein Treffen statt, das in der Geschichte der HG bis dato einmalig war: eine reine Aktivenversammlung – ohne auch nur einen einzigen Offiziellen.

Einer der Initiatoren war der 39-jährige Achim Trefz, und der freute sich nicht nur über die gute Resonanz der Veranstaltung, sondern auch über das Ergebnis: „Das Ganze hat eine gewisse Eigendynamik entwickelt.“ Das Resultat: Innerhalb von nicht einmal einer Stunde wurden aus jedem Team jeweils ein Mannschaftssprecher gefunden, außerdem je ein Presse- sowie ein Technikbeauftragter, der sich um die Einführung des Online-Spielberichtsbogens kümmern wird und je zwei Personen, die den mannschaftsinternen Wirtschaftsausschuss bilden. Kurz gesagt: Die rund 80 Aktiven hatten nicht nur den Ernst der Lage erkannt, sondern auch selbstständig einen völlig neuen Unterbau geschaffen, der den Vorstand entlastet, indem er die Mannschaften deutlich mehr in die Pflicht nimmt und ein größeres Maß an Eigenverantwortung fordert. Das Problem war nur: Einen Vorstand oder Schriftführer gab es bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht. Und daran änderte sich auch bis zur Jahreshauptversammlung am 20. Mai nichts.

Nach den üblichen Tagesordnungspunkten erklärte damals Noch-Vorstand Stefan Hafner, dass in einem solchen Falle „normalerweise“ die Stammvereine, also TSG Steinheim und GSV Kleinbottwar gemeinsam als kommissarische Vorstandschaft in die Bresche springen würden – wie es bereits vor fünf Jahren einmal ganze zwölf Monate lang der Fall war. Die allerdings machten dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Lediglich bis zu einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 28. Juli werden sie ohne Vorstand weitermachen, dann werde die führungslose HG vom Spielbetrieb abgemeldet werden – so setzten die Stammvereins-Vorstände Peter Magg und Wolfgang Stiefel unisono allen Anwesenden die Pistole auf die Brust. Was in den zwei Wochen nach der Jahreshauptversammlung folgte, waren mehrere Gesprächskreise.

Dass die HG nun doch weiter auf Kurs bleibt, ist vor allem Achim Trefz, Jochen Unfried, Christian Biebl, Simone Stegmeier und Janine Klinger zu verdanken, deren Wahl am 28. Juli nur noch Formsache ist. „Der neu geschaffene Unterbau ist eine Grundvoraussetzung. Dass es mit der HG weitergeht ist für mich aber auch ein ganz persönliches Anliegen“, macht Achim Trefz deutlich. Genauso sieht das auch sein zukünftiger Vorstandskollege Jochen Unfried: „Nach vielen Jahren im Ausschuss, habe ich mich jetzt fast zehn Jahre lang aus allem rausgehalten. Aber mir liegt die HG einfach am Herzen und ich weiß, dass ich in Achim einen verlässlichen Partner habe.“ Und auch der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Uhl, blickt positiv in die Zukunft: „Ich war mir sicher, dass es weitergeht. Mit der Besetzung bin ich mehr als zufrieden.“