Marian Handl (rechts) und die HG haben sich mehr als gut geschlagen. Foto: avanti

Die HG Steinheim-Kleinbottwar hat am Wochenende zum 47. Allmandplatzturnier geladen – und abgesahnt.

Steinheim -

Am Wochenende war es wieder einmal so weit. Im Rahmen des mittlerweile 47. Allmandplatzturniers trafen sich je acht Frauen- und acht Herren-Handballteams bis Bezirksliganiveau in der Steinheimer Riedhalle, um sich unter Wettkampfbedingungen auf die unmittelbar bevorstehende neue Saison vorzubereiten, und ihre Frühform kurz vor Beginn der Pokalrunde unter Beweis zu stellen. Vor allem am Samstag bei den Herren wurde dabei die seit Juli in Kraft getretene Regeländerung – die nun erlaubte Variante mit sieben Feldspielern (ohne andersfarbiges Leibchen) – in etlichen Versionen getestet und immer wieder heiß diskutiert.

„Als die eben mit zwei Kreisläufern gespielt haben, waren wir hinten offen wie ein Scheunentor“, sagte Alex Neldner, der stellvertretende Coach der HSG Wangen/Börtlingen lachend. Das Turnier biete gerade auch im Hinblick auf diese Neuerung eine gute Gelegenheit, sich noch mehr Spielpraxis zu holen. Am Ende hatten sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren die jeweils ersten Mannschaften des Gastgebers, der HG Steinheim-Kleinbottwar, die Nase vorn. Sehr zur Freude von Markus Flaig, dem Neuen im Vorstandsteam der HGSK: „Es freut mich natürlich, dass wir das Turnier so erfolgreich abgeschlossen haben.“ Bei den Herren, die am Samstag Gelegenheit hatten sich auszuprobieren, konnte man sehen, dass Simon Friedl, der neue Trainer der HG-Ersten, bereits Impulse setzen konnte. „Das war wirklich sehenswerter Tempohandball“, so Markus Flaig, der schmunzelnd anfügte: „Nur im Finale war bei beiden Teams ein klein wenig die Luft raus“. Erst in einem Schlussspurt entschieden die Bezirksliga-Handballer der HG das Endspiel gegen den A-Bezirksligisten aus dem Bezirk Odenwald/Spessart, die HSG Aschaffenburg 08, mit 15:12 für sich. Platz drei sicherte sich der TV Vaihingen/Enz mit einem 16:14-Sieg gegen die HSG Wangen/Börtlingen. Die Plätze fünf und sieben wurden nach kurzer Rücksprache mit allen Beteiligten kurzerhand im Siebenmeterwerfen entschieden, um weitere Wartezeiten für die teils von weit angereisten (Halb-)Finalisten zu verkürzen. Am Schluss landete die HG-Zweite auf Platz fünf, vor dem TV Mundelsheim II sowie dem vorletzten TV Großbottwar II und dem Schlusslicht, der HSG Winnenden III.

Eine weitaus deutlichere Angelegenheit war dagegen das Finale der Damen am Sonntagabend. Hier fegte die erste HG-Frauenmannschaft die HSG Schönbuch mit 24:2 aus der Halle. Im Spiel um Platz drei unterlag die zweite HG-Frauenmannschaft dem SV Heilbronn klar mit 9:17. Noch deutlicher war das Spiel um Platz fünf, in dem der SKV Oberstenfeld eine 5:17-Klatsche gegen den SV Ossweil II kassierte. Aufgrund der langen Anfahrt ersparten sich die Teams des SV Aidlingen und des TSV Bartenbach das Spiel um Platz sieben und reisten früher ab.

„Wir haben uns auch ein wenig verwundert die Augen gerieben, weil dieses Jahr doch Mannschaften dabei sind, die nicht nur aus dem näheren Umkreis kommen“, sagte Markus Flaig. Die Freude über das ungebrochen große Interesse am Turnier – auch über die Bezirksgrenzen hinaus – sei deshalb aber umso größer. Für die Aschaffenburger Gäste, die ihr erstes Spiel am Samstag um 10.20 Uhr bestritten, bedeuteten die 180 Kilometer Anfahrtsweg allerdings auch: Abfahrt um 7.30 Uhr. „Wir hatten uns frühzeitig angemeldet, weil alle Plätze aber besetzt waren, zunächst eine Absage bekommen“, berichtete 08-Trainer Boris Wollenhaupt und ergänzte: „Dann hat ein Team abgesagt und wir sind kurzfristig eingesprungen.“ Gelohnt hat sich die weite Anreise für die Unterfranken schon mit der Teilnahme am Finale allemal. „Das Turnier hier, das ist ordentliches Bezirksliga-Niveau. Wir treffen hier auf Mannschaften, die alle ähnlich aufgestellt sind wie wir. Nicht so wie bei Turnieren, in denen du von höherklassigen Teams aus der Halle geschossen wirst oder andersrum, und deshalb vielleicht gar nicht teilnimmst“, so das durchweg positive Feedback des Aschaffenburger Trainers.