Die Bank, die der Schwäbische Albverein erst im Vorjahr der Stadt geschenkt hat, wird achtlos behandelt. Auf ihr wird sogar gegrillt, sodass hässliche Flecken entstehen. Foto:  

Die Stadt will zwei Plätze legalisieren und setzt auf einen Sicherheitsdienst.

Steinheim - Dieter Knapp lebt seit 28 Jahren in Steinheim. Jeder Tag geht der Rentner mit seinem Hund spazieren. Im Sommer stößt er immer wieder auf Unrat in der Landschaft. „Was ich am Sonntagmorgen auf dem Burgberg gesehen habe, war aber absolut am schlimmsten“, erzählt Knapp. Leere Bierflaschen, Grillkohle, Plastikbecher, Zigarettenkippen – ein Sammelsurium von all dem, was offenbar zu einer Grillparty gehört, lag achtlos verstreut am Boden. Von den Verursachern fehlte am Morgen danach natürlich jede Spur. Dieter Knapp geht von einer größeren Gruppe junger Leute aus, wie etwa einer Abi-Feiergesellschaft.

Besonders ärgerlich findet Dieter Knapp, wie am Burgberg auch schon in der Vergangenheit mit der Sitzgruppe umgegangen wird, die der Schwäbische Albverein anlässlich seines 50-Jahr-Jubiläums der Stadt im Jahr 2017 geschenkt hat. „Da ist auch schon der Tischgrill draufgestellt worden und es hat Riesenflecken gegeben.“

Aus Sicht der Stadt Steinheim stellt der jüngste Vorfall einen Rückschritt dar, das öffentliche Grillen in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Stadt will ihren Bürgern das öffentliche Grillen auf zugelassenen Plätzen künftig ermöglichen. „Wir würden den Burgberg und die Hardthütte westlich der Autobahn 81 bei Höpfigheim gerne freigeben“, erklärt Rolf Englert, Leiter des Steinheimer Ordnungsamtes. Die Verwaltung arbeite derzeit an einem Beschlussvorschlag für den Gemeinderat und sammele Erfahrungen, wie der seit Anfang Juni tätige Sicherheitsdienst als City-Streife die Moral der Grillenden verbessern könne.

Warum das am Samstagabend nicht geklappt hat, erklärt sich Rolf Englert damit, „dass die Streife nicht überall gleichzeitig sein kann“. Als weitere Brennpunkte der öffentlichen Ordnung nennt Englert das Steinheimer Schulzentrum und den kleinen See im Wohngebiet Arkadien. „Diese Punkte werden immer abgefahren, um eine Vermüllung zu verhindern.“

Der Burgberg ist seit Jahren als Treffpunkt für Grillpartys bekannt. „Wir haben das dort auch schon verboten – aber die Leute grillen trotzdem“, berichtet Rolf Englert. Es seien schwarze Schafe, die ihren Müll nicht wegräumten. Das müsse dann oft die Stadt erledigen – und sie tat es auch, nachdem Dieter Knapp an diesem Wochenende Alarm geschlagen hatte.

Wenn sowieso draußen gegrillt werde, sei es besser, die Bürger durch die City-Streife zu sensibilisieren und in die Pflicht zu nehmen, meint Rolf Englert, der solche Konzepte auch von anderen Kommunen her kennt. „Wir müssen die Frequenzen der Streife wohl noch erhöhen“, sagt er. Seit diesem Sommer investiert die Kommune dafür 10 000 Euro im Jahr.

In Steinheim selbst gebe es bisher noch keinen öffentlichen Grillplatz, aber die Nachbarkommune Großbottwar verfüge im Kälblingswald über einen., in Oberstenfeld wird an der Krugeiche gegrillt und in Marbach ist der Galgen ein beliebter Treff, der wegen seiner herrlichen Aussicht ins Bottwartal auch von Ortsfremden aufgesucht wird.