Zeremonienmeister Christoph Lenk bereitet die Feuerzangenbowle zu. Foto:  

Hunderte von Fans stimmen sich am 23. Dezember mit der 18. Auflage der Feuerzangenbowle auf die festlichen Tage ein.

Steinheim - Die Steinheimer Feuerzangenbowle hat sich zum weltumspannenden Event gemausert. 2016 hatte Uwe Göhring aus Ossweil Freunde aus Taiwan zu Besuch. „Wir haben immer wieder versucht den Film auf Englisch zu erklären“, erinnert sich der Feuerzangenbowle-Fan, „aber es war schlicht unmöglich“. Einen Monat später berichteten die Freunde begeistert, sie hätten im Internet eine Kopie des Films mit taiwanesischen Untertiteln gefunden. „Das war voll witzig und dann haben sie auch verstanden, um was es geht.“ Leider ohne die Freunde in der Ferne, aber im Herzen mit dabei, sind die Göhrings treue Fans der Steinheimer Feuerzangenbowle. Mit Kind und Kegel sind manche Familien da. „Das gehört vor Weihnachten einfach dazu“, betont eine Besucherin. Marion Stein hat dieses Mal ihre Enkeltochter Hanna zu Film und Punsch mitgebracht.

Den großen Bottich mit der „alkohoooooooolischen Gärung“ schaut die Kleine staunend an. „420 Liter passen da rein“, verrät Zeremonienmeister Christoph Lenk. Stilecht mit Zylinder packt er rund 100 Zuckerhüte auf den großen Topf und zündet sie dann mit dem hochprozentigen Gebräu an. „Die Bowle schmeckt jedes Jahr anders, mal mehr, mal weniger süß“, weiß eine Kennerin.

Immer mal wieder anders sind auch die Becher. „Wer jedes Mal dabei war, müsste sechs verschiedene habe“, betont Nobert Gundelsweiler. Der Erste Beigeordnete der Stadt Steinheim, einer der Hauptorganisatoren seit der ersten Stunde, stellt aber auch fest: „Wer nicht alle Tassen im Schrank hat, kann heute auch noch nachbestellen.“ Gundelsweiler dankte dem Bauhof für den Auf- und Abbau, dem Graf Adelmann für die Weinspende, seinen Mitstreitern Sabine Meichelbeck und Martin Daunquart und allen anderen fleißigen Helfern für die tatkräftige Unterstützung. „Es ist einfach gigantisch Jahr für Jahr und es macht Spaß, das Kultevent im Winter schlechthin im ganzen Bottwartal zu organisieren!“

Zur Volljährigkeit gab es eine besondere Überraschung. Bei deren Verkündigung streikte allerdings das Mikrofon, was einige Lacher mit sich brachte. Schließlich musste Gundelsweiler den Geburtstagskuchen lautstark ausrufen. Aus zehn Kilogramm Mehl, 90 Eiern und drei Kilo Butter, Zimt, Koriander und reichlich Spitzzucker hatte die Bäckerei Hofmann einen sechs Meter langen Kuchen gebacken. Das mit funkensprühenden Kerzen dekorierte Gebäck wurde von Bürgermeister Thomas Winterhalter und den Stadträten auf den Marktplatz getragen und unter den Gästen verteilt. So gestärkt, konnte der Klassiker von Heinz Rühmann auf der Leinwand dann starten. Dabei erklang auch das eigens für den Film komponierte Lied „Der Frühling liebt das Flötenspiel“, was auch die richtige Antwort im BdS-Preisrätsel gewesen war.