Henrik Willberg (rechts), hier Foto: Archiv (avanti)

Winterbilanz: Der GSV Höpfigheim hat sich vor der Saison einen Platz unter den ersten Vier in der Kreisliga B2 Enz-Murr als Ziel gesetzt.

Rundherum positiv fällt das Zwischenfazit von Werner Wägerle nach der ersten Halbserie der Kreisliga B2 Enz-Murr aus. „Unser Ziel war ein Platz unter den ersten Vier und was das angeht, liegen wir auf Kurs“, sagt der Trainer des GSV Höpfigheim. Denn eben jenen vierten Rang nimmt seine Mannschaft zur Winterpause ein. Da man ein Spiel weniger als die Konkurrenz ausgetragen hat, kann der GSV rechnerisch sogar noch zum Zweitplatzierten aus Benningen aufschließen und läge damit nur noch drei Punkte hinter Tabellenführer SGV Freiberg II.

Meisterschaft und Aufstieg müssen in Höpfigheim in der näheren Zukunft also keine Fremdworte bleiben. „Wir wollen so lange wie möglich ganz vorne dran bleiben“, bleibt Wägerle in seiner Ansage für die am 12. März mit dem Auswärtsspiel beim SGV Murr beginnende Rückserie jedoch vorsichtig. Das lief gut
Zumindest ergebnistechnisch eigentlich nahezu alles ab dem vierten Spiel. 23 von möglichen 27 Punkten holten die Höpfigheimer seither. „Dabei war unser Start mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Partien schleppend. Nach den Abgängen im Sommer hat die Mannschaft anfangs einfach etwas gebraucht, um sich zu finden“, blickt Wägerle noch einmal zurück und stellt vor allem die stabile Defensive seines Teams heraus: „Da stehen wir wirklich gut“, sagt er. Das lief nicht gut
Nicht wirklich zufrieden ist Werner Wägerle dagegen mit der Torausbeute seines Teams. Nur 28 Treffer stehen für die Höpfigheimer zu Buche. Das ist nicht eben viel, vor allem im Vergleich zu den anderen Topteams der Spielklasse: Ligaprimus Freiberg hat mehr als doppelt so oft getroffen, auch die Konkurrenz aus Benningen und Marbach hat deutlich mehr auf dem Konto. „Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen, da müssen wir uns verbessern“, weiß Wägerle, gibt aber auch zu bedenken, man habe „noch eine junge Mannschaft“. Bewertung der Neuzugänge
Die Erwartungen erfüllt hat der junge Daniel Michel, der im Sommer aus der eigenen Jugend zu den GSV-Aktiven stieß. In der Innenverteidigung hat er sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft. „Er hat auch viel Übersicht“, stellt sein Trainer heraus, dass Michels Stärken nicht nur im Zweikampf liegen. Zu seinen Einsätzen kam in der Hinrunde auch Jonathan Dietl, der zweite Neue aus dem letzten Sommer, der somit ebenfalls seinen festen Platz im Kader gefunden hat. In der Rückrunde kann Wägerle nun zudem auf einen Rückkehrer bauen, der sich als wesentliche Verstärkung erweisen sollte: GSV-Eigengewächs Henrik Willberg ist nach nur einem halben Jahr vom VfR Großbottwar zurückgekommen und wird künftig wieder auf der linken Außenbahn wirbeln. „Bei uns spielt er mit seinen Freunden zusammen und wird sicherlich keine Eingewöhnungsprobleme haben“, ist Wägele überzeugt. Bester Spieler
Wenn es denn einen Trainer gibt, der es stets tunlichst vermeidet, einen einzelnen Spieler herauszuheben, dann heißt er Werner Wägerle. Doch auch ihm ist klar, dass an dieser Stelle nun der Name Sandro Kraft fallen muss. Mit bislang 15 Saisontoren, also mehr als der Hälfte der Höpfigheimer Treffer, ist der eher mitspielende Angreifer, der in den Jahren zuvor eine eher unauffällige Rolle spielte, in der Hinserie förmlich explodiert. „Er ist Student und kann nicht immer regelmäßig trainieren. Im vergangenen Sommer hat er aber die Vorbereitung komplett mitgemacht“, versucht sich der Coach an einer Erklärung für Krafts Höhenflug. Größte Enttäuschung
Da kommt Wägerle vor allem das 3:3-Remis bei Kellerkind Sportfreunde Mundelsheim in den Sinn. „Das ist ganz dumm gelaufen“, erinnert er sich mit Grausen. Nach den ersten beiden Torschüssen des Gegners lag man plötzlich zurück, drehte dann das Spiel, um sich in der Nachspielzeit durch einen Freistoß von der Mittellinie durch Freund und Feind hindurch noch das 3:3 einzufangen. Ein Punktverlust, der in der Endabrechnung noch weh tun könnte, und der einzige Patzer, den sich der GSV nach dem vierten Spiel noch leistete. Ausblick und Prognose
Hört man sich etwas in der Liga um, gilt der GSV im Vierkampf an der Spitze eher als Außenseiter. Auch Wägerle hält den Ball lieber flach: „Alle drei Konkurrenten sind zweite Mannschaften. Da kann es überall Verstärkungen von oben geben, wenn es um etwas geht“, weiß er. Doch sein Team, das in der aktuellen Vorbereitung ein viertägiges Trainingslager am Gardasee absolvierte, und mit Henrik Willberg an Qualität gewonnen hat, könnte überraschen.