Mit Turniersieg Nummer 15 weist der GSV Pleidelsheim die mit Abstand meisten Erfolge beim Murr-Bottwartal-Turnier auf. Bester Verfolger ist der FC Marbach (9). Foto: avanti

Der A-Ligist schlägt im Finale des Murr-Bottwartal-Turniers den GSV Höpfigheim erst im Elfmeterschießen.

Steinheim - Es war ein Finale der Gegensätze, das gestern beim 51. Murr-Bottwartal-Turnier in Steinheim ausgetragen worden ist. Hüben der A-Ligist GSV Pleidelsheim, der mit bis dato 14 Titeln Rekordsieger sowie aktueller Titelverteidiger war. Drüben der B-Ligist GSV Höpfigheim, der noch nie den Wanderpokal in die Höhe recken durfte. Gerätselt wurde gar, ob der GSV nun überhaupt erstmals das Endspiel erreichte, oder ob man im Jahr 1974 doch schon einmal mit dabei war.

Allein diese Überlegung zeigt, dass den Höpfigheimern am Wochenende ein besonderer Erfolg gelungen ist. Und beinahe hätte die Mannschaft von Trainer Werner Wägerle gleich auch den Pokalsieg geholt. Erst im Elfmeterschießen setzte sich der favorisierte GSV Pleidelsheim 5:3 durch. Zwei Fehlschüsse zu Beginn ließen bei Höpfigheim den Titeltraum platzen. „Für uns ist das trotzdem eine tolle Sache. Wir mussten hier als unterklassige Mannschaft mehr investieren, und das haben die Spieler auch getan“, lobte Werner Wägerle, dessen Team in der Vorrunde alle Partien gegen den TSG Steinheim, SGV Murr und GSV Erdmannhausen gewonnen hatte.

Im Endspiel war Höpfigheim zudem nach einem überfallartigen Konter durch Sandro Kraft in Führung gegangen (24.). Und Tim Wägerle – ebenfalls jeweils mit gezündetem Turbo – verpasste die mögliche Vorentscheidung, als er zweimal vor dem gegnerischen Keeper auftauchte. Einmal klärte aber ein Verteidiger vor der Linie (28.), einmal lief er auf den Torhüter auf (36.). Pleidelsheim kam stattdessen – trotz einer Schwächephase nach dem Seitenwechsel – zum Ausgleich: Maximilian Singer schoss den Ball gezielt an den Innenpfosten der hinteren Torecke (35.). In der zehnminütigen Verlängerung wurde dann ein Kopfball von Pleidelsheims Gianni Cardinale auf der Linie geklärt, sodass das besagte Elfmeterschießen entscheiden musste. Pleidelsheim versenkte alle vier Versuche und verteidigte somit den Titel.

„Das Turnier hat uns gezeigt, dass wir auch gegen Underdogs immer 100 Prozent spielen müssen“, sagte Pleidelsheims Trainer Roberto Raimondo, nachdem seine Elf anfangs Bezirksligist TSV 1899 Benningen 2:0 besiegt und dann gegen die A- und B-Ligisten nicht locker gelassen hatte. „Auch in der Liga wird es Spiele wie das Finale geben, die man dreckig gewinnen muss. Auch wenn das sonst nicht mein Anspruch ist.“

Dritter wurde der TSV 1899 Benningen, der im Platzierungsspiel Erdmannhausen 4:0 schlug. „Wir hätten natürlich gerne alle Spiele gewonnen, gerade wo der FC Marbach nicht dabei war“, haderte Benningens Co-Trainer Arnaldo Malecek ein wenig. Nach der Auftaktniederlage gegen Pleidelsheim holte der TSV aber das Maximum heraus. Nicht ganz zufrieden war man auch beim GSV Erdmannhausen. „Wir haben uns das Leben teils selber schwer gemacht und es in der Vorrunde gegen Höpfigheim verpasst, die Chancen zu nutzen“, sagte Coach Alexander Weiland. Das Finale war durch eine 0:1-Niederlage verpasst worden.

Unterdessen wird der FC Marbach wegen seiner Absage eine Strafe bezahlen müssen. So wollen es die Turnierstatuten.