Die Gruppe hat sich auf ihrer Tour vieles angeschaut. Foto: Sabine Armbruster

Bei einer naturkundlichen Exkursion ist so allerhand zur Sprache gekommen.

Steinheim -

In Begleitung der beiden Jäger Volker Schiele und Rudi Denzer haben sich am Samstagnachmittag 25 Mitglieder der Steinheimer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins auf den Weg gemacht, um bei einer rund dreistündigen Wanderung vom Schützenhaus über den Lehrhof und das Haus Steinheim den Ursachen für das Insektensterben, den Rückgang heimischer Vogelarten, aber auch der Wildschweinplage auf den Grund zu gehen. „Beim Schwäbischen Albverein geht es nicht nur ums Wandern, sondern auch darum, die Natur und die Heimat schätzen zu lernen“, betonte der Naturschutzwart Richard Becker. „Deshalb sind wir ein anerkannter Naturschutzverein.“

Wie schnell sich die Natur ihr Terrain zurückerobert, konnten die Naturfreunde gleich im Anschluss an Denzers musikalische Begrüßung mit dem Jagdhorn sehen. Vom einstigen Weinberg am Parkplatz sind nur die Stäffele übrig geblieben; links und rechts breitet sich Wald aus. An anderen Stellen hat der Eingriff des Menschen zu dauerhaften Veränderungen geführt. Weil Wildschweine und Rehwild keine natürlichen Feinde wie Wolf und Luchs mehr haben, breiten sie sich stark aus und richten Schaden im Wald an. So würden Knospen abgefressen, doch auch das „Fegen“ des Geweihs, das Abscheuern der toten Knochenhaut, schädige die Bäume, erläuterte Schiele bei einer eingezäunten Obstplantage.

Bodenbrütern wie etwa dem Rebhuhn, der Wachtel oder der Lerche droht dagegen Gefahr von anderer Seite. Zum einen durch die Landwirtschaft, weil sich die Tiere zum Schutz ducken, was ihnen bei einem Schlepper aber nichts nützt. Zum anderen durch den Fuchs, der sehr stark Überhand genommen habe und deshalb ebenso wie der nicht heimische und gefräßige Waschbär bejagt werden müsse. Denzer machte jedoch noch auf ein anderes Problem aufmerksam: „Eine grüne Wiese, auf der sonst nichts wächst, ist für viele Tiere eine Wüste. Rebhühner beispielsweise brauchen bis zu 15 verschiedene Sämereien und auch Insekten, die nur da sind, wo auch was blüht.“ Früher sei zweimal im Jahr gemäht worden, heute bis zu sechsmal.

Auf eine Diskussion darüber, dass auch das als Unkrautvernichter eingesetzte Glyphosat blühende Wildpflanzen vernichtet, mochte sich Volker Schiele dagegen nicht einlassen. Wie kürzlich in der Gemeinderatssitzung, in der der Antrag der SPD, auf kommunalem Grund auf das Herbizid zu verzichten, vorerst vertagt wurde (wir berichteten), erklärte der CDU-Mann und Jäger: „Es bringt nichts, die Bauern zu verteufeln. Wir müssen miteinander arbeiten und schwätzen, denn wir alle wollen unsere einheimischen Arten erhalten.“ Er setzt auf einen „grünen Tisch“, an dem die verschiedenen Interessengruppen zusammenkommen.