Die Ortschaftsräte in Höpfigheim sind nicht mit allen Argumenten der KSK-Vertreter einverstanden. Foto: Archiv (Dominik Thewes)

In Höpfigheim soll der Bankomat voraussichtlich schon bis zurJahresmitte abgebaut sein. Einige Argumente der KSK schmecken den Ortschaftsräten nicht.

Steinheim - Höpfigheim steht vor dem gleichen Problem wie Kleinbottwar: Auch hier wird die Kreissparkasse Ludwigsburg (KSK) ihre Filiale zum 31. Januar schließen. Der Bankomat wird noch bis 30. Juni im Ort sein. Regionaldirektor Thomas Nytz und der Steinheimer KSK-Chef Jürgen Hengstberger informierten am Donnerstag nach ihrem Besuch in Kleinbottwar auch die Höpfigheimer Ortschaftsräte.

Dort war man, wie es der Ortsvorsteher Roland Heck ausdrückte, vor allem überrascht darüber, dass man von den Schließungsplänen aus der Zeitung erfahren hatte. „Das war etwas verwirrend“, so Heck. Thomas Nytz entschuldigte sich dafür. „Es ist unser Grundsatz, die Kunden zuerst zu informieren. Vorher erfahren es natürlich die Mitarbeiter.“ Ausschließen, dass da etwas durchsickert, könne man nicht. Der Ortsvorsteher merkte zudem an, dass die Pläne „verhältnismäßig kurzfristig“ daherkommen. Schließlich solle die KSK im Schlössle bereits Ende Januar geschlossen werden. Hintergrund sei, so Nytz, „dass die Filiale Höpfigheim schon immer auf dem Prüfstand steht“. Man habe versucht, das in den vergangenen Jahren durch veränderte Öffnungszeiten zu kompensieren.

Am Ende stehe aber das veränderte Nutzungsverhalten und die Tatsache, „dass wir die betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte nicht außer acht lassen können“, erklärte der Regionaldirektor. Die Frequenz ist wie in Kleinbottwar, führte er weiter aus: Sie ist in den vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent eingebrochen. „Der Trend geht mehr Richtung Stadt. Die Leute wollen lieber dort leben und kurze Wege und gute Infrastruktur haben.“ Letzteres wollte der Ortsvorsteher so nicht stehen lassen. Denn letztlich sei die KSK ja auf dem Land gerade dabei, die Infrastruktur weiter zu schwächen. „Wir strampeln uns hier einen ab – und Sie packen Ihr Bündel. Das tut arg weh“, betonte Heck.

CDU-Ortschaftsrat Volker Schiele sieht in der Schließung der Filiale „fast eine Diskriminierung der älteren Mitbürger. Nicht jeder ist mobil und kann nach Steinheim fahren und es hat nicht jeder ein Enkele, das ihm mit dem Computer hilft.“ Jürgen Hengstberger ist dennoch überzeugt, dass man Lösungen finden wird. „Wir werden uns mit den Kunden individuell an den Tisch setzen, wenn Online-Banking nicht geht, dann klappt es vielleicht mit Telefonbanking. Außerdem haben wir noch unseren Bargeld-Bring-Service.“

Annette Grimm (SPD) sieht das Problem ein Stück weit hausgemacht. „Das, was wir hier erleben, hat vor vielen Jahren mit dem Edeka angefangen. Als der schloss, gab es einen Aufschrei.“ Aber letztlich habe jeder selbst dazu beigetragen, weil er nur Kleinigkeiten dort eingekauft habe. „Die Schließung der KSK-Filiale ist eine natürliche Konsequenz unser aller Verhalten.“