Die KSK schließt sowohl in Kleinbottwar, als auch in Höfpigheim (Bild) zum 31. Januar ihre Türen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Kreissparkasse will nach der Filialschließung in Kleibottwar und Höpfigheim das Geschäft in Steinheim konzentrieren.

Steinheim - Dem Kleinbottwarer Ortsvorsteher Manfred Waters schwante schon Böses, als die Nachricht von der Schließung der KSK-Filiale in Rielingshausen durchsickerte. „So musste man irgendwie damit rechnen, dass das auch hier passiert“, sagte er am Donnerstag im Ortschaftsrat. Und sein Gespür trog ihn nicht. Am 11. November rief ihn der Steinheimer Kreissparkassenchef Jürgen Hengstberger an und teilte ihm mit, dass auch die Tage der Niederlassung in Kleinbottwar bald gezählt sein würden. Und zwar am 31. Januar 2017 (wir berichteten). Wie es dann für die Bürger im Stadtteil weitergeht und welche Beweggründe das Kreditinstitut zu diesem Schritt veranlasst haben, erläuterten Jürgen Hengstberger sowie der Marbacher Regionaldirektor Thomas Nytz.

Thomas Nytz machte den Zuhörern klar, dass in den kleineren Filialen die Kundenfrequenz massiv abgenommen habe. „Alles will in die Stadt“, nannte er einen Grund für dieses Phänomen. Dazu komme, dass sich das Nutzerverhalten stark verändert habe. „Viele haben ihre Filiale heute immer dabei“, erklärte er und erinnerte an Smartphones, Tablets und Co., über die heute viele Bankgeschäfte abgewickelt würden. Thomas Nytz ging dann speziell auf Kleinbottwar ein und meinte, dass die Zweigstelle dort „schon immer ein bisschen auf der Kippe stand“. Darauf sei auch schon reagiert worden. Man habe beispielsweise die Öffnungszeiten verändert. „Doch den Trend konnten wir damit nicht umkehren“, bedauerte er. Die Frequenz sei in den vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent eingebrochen. Pro Stunde tauchten im Schnitt nicht mehr als drei oder vier Kunden in der Filiale auf. „Das ist nicht mehr auskömmlich“, betonte der Regionaldirektor. Folglich habe man sich entschieden, die Lichter zum 31. Januar für immer auszumachen. Die beiden Mitarbeiter blieben aber erhalten. Sie sollen nach Steinheim wechseln und das Team dort verstärken. Von hier, aber teilweise auch von Großbottwar aus sollen die Kleinbottwarer künftig vornehmlich betreut werden.

Speziell für die älteren Kunden sei es wichtig, dass sie immer ein- und denselben Ansprechpartner hätten, ergänzte Jürgen Hengstberger. Genau das sei mit dem Umzug der Kollegen aus Kleinbottwar in die Kernstadt gewährleistet. Dort müsse man auch nicht so sehr über die Öffnungszeiten nachdenken. Das bestätigte Thomas Nytz. In Steinheim sei man von 8 bis 20 Uhr für Beratungen da. Und selbst wenn Dienstags- und Mittwochnachmittags offiziell geschossen sei: wenn man klopfe, mache jemand auf, sagte Jürgen Hengstberger. Wobei die Kollegen zu Beratungsgesprächen zudem nach Hause kämen und dorthin auch Bargeld liefern könnten, versicherte Thomas Nytz.

Der Regionaldirektor wollte allerdings auch nicht verhehlen, dass die Schließung der Filiale wahrscheinlich nicht der einzige Einschnitt bleiben wird, mit dem die Kleinbottwarer leben müssen. Auch beim Betrieb des Bankautomaten und des Druckers von Kontoauszügen werde man wohl Ende 2017 den Stecker ziehen. „Das ist einer der am wenigsten genutzten Bankautomaten im Kreis Ludwigsburg“, erklärte Nytz. Das meiste Bargeld werde heute dort abgehoben, wo es auch gleich ausgegeben wird: in Einkaufsmärkten wie dem Kaufland.

Mit der Filiale wird überdies der Briefkasten verschwinden. Mehr als 90  Prozent der Überweisungen würden heute online abgewickelt, erläuterte Thomas Nytz. Dass ein entsprechendes Formular im Briefkasten lande, passiere nicht mehr oft. In Sachsenheim seien es beispielsweise nur ein bis zwei Überweisungen pro Woche.

Unklar ist derweil noch, wie es mit dem Gebäude selbst weitergeht, in dem die Kreissparkasse in Kleinbottwar ihre Zweigstelle betreibt. Da sei noch keine Entscheidung gefallen, erklärte Thomas Nytz.