Bei der Exkursion der ASS: Auge in Auge mit jungen Steinkäuzen Foto: Eric Hirsch

Mehr als 60 Interessierte sind zum Treffpunkt Fülleskern gekommen.

Steinheim - Steinheim
Ein Höhepunkt im Jahresprogramm der ASS ist der Termin mit dem Steinkauzexperten Herbert Keil, bei dem er junge Steinkäuze misst, wiegt und die Daten erfasst. Dass dies mit großem Erfolg geschieht, zeigen die Entwicklungszahlen der Steinkäuze und ein neuer Besucherrekord bei der Veranstaltung.

Herbert Keil, der seit 30 Jahren mit großem Engagement für den Steinkauzschutz aktiv ist, hat die notwendige Sachkunde und eine Genehmigung der Naturschutzbehörde, die Vögel aus den Röhren zu entnehmen. Entsprechend gut war die Veranstaltung besucht. Über 60 Interessierte, darunter viele Familien mit Kindern, aus dem ganzen Landkreis waren zum Treffpunkt im Gewann Fülleskern gekommen, um in einer naheliegenden Streuobstwiese die kleinste heimische Eulenart kennen zu lernen. Nachdem Herbert Keil einiges über das Leben und die Gewohnheiten des kleinen Greifvogels berichtet hatte, holte er Jungtiere aus der Niströhre heraus. So war es möglich, die jungen Käuze aus der Nähe zu betrachten. Eine kleine Eule einmal zu streicheln oder gar selbst in der Hand zu halten, ist schon ein besonderes Erlebnis. Danach ist noch besser zu verstehen, warum unsere Streuobstwiesen geschützt werden müssen. Denn der Steinkauz steht als Stellvertreter für hunderte Tier- und Pflanzenarten, die hier einen Lebensraum finden. Den besten Schutz haben Streuobstwiesen, wenn sie fachgerecht bewirtschaftet werden. Da schließt sich der Kreis zu der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Streuobstweisen Steinheim. Denn genau dies will der Naturschutzverein mit seinem Apfelsaftprojekt erreichen. Jeder kann zum Gelingen beitragen. Als Aktiver bei der ASS und als Käufer des Steinheimer Apfelsafts. Alle Erträge aus dem Verkauf fließen zurück in die Naturschutzarbeit.

Unter anderem werden auch Steinkauzröhren gekauft und mit Unterstützung von Herbert Keil fachgerecht auf geeigneten Bäumen angebracht und betreut. Dadurch konnte sich die Steinkauzpopulation in Steinheim in den letzten Jahren stetig erhöhen. Dass diese Art des Naturschutzes auch gut schmeckt, konnte bei der anschließenden Saftverkostung mit Steinheimer Apfelsaft bewiesen werden. Die Steinkäuze kamen am Schluss natürlich wieder unbeschadet in ihre Röhre. Da der Geruchsinn von Steinkäuzen kaum entwickelt ist, werden sie problemlos von ihren Eltern weiter versorgt, bis sie in Bälde flügge werden.