Der Bürgermeister Thomas Winterhalter und Bauhofchef Markus Wolf nehmen das Fahrzeug mit Ulli Funck vom Hersteller HEN, Oliver Vernau, der für die Beschriftung sorgte, und Peter Nafzger (HEN) in Empfang (von links). Foto: Frank Wittmer

Ein neues Elektrofahrzeug macht den Bauhof zum Vorreiter in Sachen Umweltschutz.

Steinheim - B

ürgermeister Thomas Winterhalter ist begeistert: „Die Bottwartalbahn fährt schon.“ Es ist aber nur das Bimmeln, mit dem das neue Bauhoffahrzeug auf sich aufmerksam macht. Denn abgesehen von dem Warnsignal fährt der Goupil G4 völlig lautlos. Dem Gemeinderat war das 50 000 Euro wert, die das umweltfreundliche Gefährt gekostet hat.

Völlig sauber und abgasfrei wird das Elektrofahrzeug in den Dienst der Stadtverschönerung gestellt. „Abgasfrei und leise – Stadtreinigung auf schlaue Weise“, steht auf der Seite des modernen Flitzers. „Auf der große Runde, bei der wir auch die Grillplätze anfahren, kommen fast 80 Kilometer zusammen“, berichtet Bauhofchef Markus Wolf. Mit den innerstädtischen Touren, die dreimal die Woche gefahren werden, kommen rund drei Kubikmeter Müll pro Woche zusammen.

An dem neuen Gefährt schätzt Wolf den guten Anzug – „der hat ordentlich Drehmoment“ – aber auch die Wendigkeit. Aufgrund der geringen Breite kommt das vierrädrige Gefährt auch auf Feld- und Radwegen und in engen Gassen gut voran. Mit der maximalen Reichweite von 120 Kilometern bietet die moderne Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie genügend Power, ergänzt Ulli Funck von der Höpfigheimer Firma HEN einige technische Details.

Einen großen Vorteil bietet der Elektroantrieb bei den notwendigen Starts und Stopps. „Bei einem Diesel läuft der Motor dann halt weiter“, so Wolf. Wenn die Mitarbeiter des Bauhofs künftig die Mülleimer leeren, bleibt das Wägelchen brav stehen und man hört und riecht nichts.

Weniger erfreut ist Bürgermeister Winterhalter von der derzeitigen Förderpolitik. „Wir hätten einen Zuschuss nur dann bekommen, wenn wir einen Luftreinhalteplan hätten. Den haben wir nicht bekommen, weil im Jahr 2015 und nicht letztes Jahr die Schadstoffwerte gemessen haben.“ Nun laufen die Messungen wieder und man hoffe, dass man in der Behördenlogik den richtigen Weg finde, um künftig mehr Unterstützung zu bekommen.

Immerhin habe man einen Zuschuss aus dem Bundesförderprogramm für die Ladeinfrastruktur für vier Schnellladestationen bis 100 Kilowatt Leistung bekommen. Solange wird der „Goupil“ in der Bauhof-Garage mit Öko-Strom geladen, erklärt Wolf. „Die Batterie ist über Nacht voll und reicht uns für das, was wir am Tag fahren, vollkommen aus.“