Für junge Familien gibt es viel zu entdecken. Foto: avanti

Der verkaufsoffene Sonntag in Steinheim hat zahlreiche Interessierte in die Stadtmitte gezogen. Der Bund der Selbstständigen hatte das Event organisiert.

Steinheim - Schaut her, heute bin ich der Star, hätte Steppi am Sonntagmittag vom Kreisel herab trompeten können. Erstens, weil das Wahrzeichen der Stadt seit 2014 als stählerne Mammutskelettskulptur inmitten des Kreisverkehrs steht und somit am Anfang der „Shoppingmeile“. Zudem war Steppi Teil des Tagesmottos „Steinzeit 4.0“ der zugkräftigen Veranstaltung des Bundes der Selbstständigen (BdS) Steinheim.

Konkrete Spuren fanden die Gäste im geöffnete Urmenschmuseum, etwa den 1933 gefundenen Schädels des Homo steinheimensis, der nach Meinung der Experten vor 400 000 Jahren hierher gespült worden sein soll. Und welch Wunder, zwischen rund 30 geöffneten Geschäften, Gastronomen und Dienstleistern wuselte eine Handvoll Urzeitgestalten, mit langem Kraushaar und mit Fellen bekleidet. Sie dürften sich auf Selfies mit modernen Menschen in aktuellen Medien wiederfinden. Alle gemeinsam durften entspannt durch Steinheims Läden und einem Krämermarkt schlendern.

Außerdem lockten besondere Angebote, wie eine Freiluftbewirtung durch die Metzgerei Sumser oder Sektständerling bei „Lieblingsstückle“. Auf dem Parkdeck am Klostermuseum haben einige Kaufleute Extrastände mit ihren Angeboten präsentiert. Dort konnte man beispielsweise Hör- und Seh- und Fitnesstests, sowie eine originelle Foto-Session erleben. Entspannung fand man am Rand auf dem installierten Barfußpark. Szenische Lesungen unter strahlend blauem Himmel wussten zu gefallen. Am offenen Bücherschrank präsentierte das Bürgernetzwerk seine Aktivitäten für ein schöneres Steinheim. Ihr jüngstes Projekt, der Bürgerbus, sei erst am Tag zuvor eingetroffen, so Vorstandsmitglied Sandra Weiß.

Das schattige Plätzchen am Eingang vor der Stadtbibliothek bot die perfekte Location für den Bücherflohmarkt. Der Förderverein der Blankensteinschule erklärte zudem findige Upcyclingideen ausrangierter Bücher. Auch im Gebäude gab es Bastelangebote sowie ein von den Schülern angebotenes Kuchenbuffet für eine Kaffeepause. Auf mehr Trubel stießen die Gäste bei der Feuerwehr. Neben Einblicken in den Betrieb, nutzten hier die Besucher die Bewirtung der Floriansjünger für eine Hoketse. Das gab es auch auf dem Marktplatz, wo die Bürger durch BdS-Chef Martin Daunquart begrüßt wurden. „Die Urzeit wird jetzt in die Heutezeit geswitcht“, erklärte er die Devise. Der Bürgermeister Thomas Winderhalter lobte zudem die perfekte Organisation durch den Unternehmerbund. Einen musikalischen Rahmen gestaltete der Musikverein mit einem Platzkonzert. Auch Peter Hömseders musikalische Klasse 4a der Blankensteinschule unterhielt mit ihrem Vorspiel. Die jüngsten Besucher durften sich zudem beim Knochengraben in Sandgruben engagieren oder sich ihre Gesichter schminken lassen. Eine besondere Kirchturmführung erlebten Gäste mit Hans Dietl. Er begleitete die Gäste nicht nur bis unter die Kirchturmspitze und erzählte Wissenswertes über die Stadtgeschichte und Fledermäuse. Zuvor hatte er die Zuschauer in die Glockengießerkunst eingeweiht.