Die Steinheimer Kids sollen bald neue Räumlichkeiten erhalten. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Steinheimer Gemeinderat hat am Freitag eine Klausur abgehalten. Dabei ging es auch um die Hallensituation.

Steinheim - Es ist ein offenes Geheimnis, dass es zwischen weiten Teilen des Gemeinderats und dem ehemaligen Bürgermeister Thomas Rosner geknirscht hat. Zwischen dem neuen Rathauschef Thomas Winterhalter und dem Gremium scheint es zwischenmenschlich hingegen zu passen. Darauf deutet der Ton in den Sitzungen hin, das unterstreicht auch die Aussage, die der Schultes zur ersten gemeinsamen Klausurtagung am Freitag im Bürgersaal macht: „Es war ein guter Auftakt in einer tollen Arbeitsatmosphäre“, fasst Thomas Winterhalter zusammen.

Angesichts der Aufgaben, die vor der Stadt stehen, kann es sicher auch nicht schaden, wenn alle an einem Strang ziehen. So wurde am Freitag unter anderem über die angespannte Hallensituation gesprochen. Man habe den Räten den aktuellen Stand der Dinge präsentiert, sagt Thomas Winterhalter. Es lägen auch schon Gutachten auf dem Tisch, beispielsweise zur Riedhalle. „Der Tenor war, dass wir so weiterarbeiten können, wie wir uns das vorstellen. Dafür gab es eine breite Zustimmung aus dem Gemeinderat.“ Was das konkret bedeutet und welche Schritte in Sachen Hallen als Nächstes auf der Agenda stehen, werde offiziell im Gremium vorgestellt. Denn Beschlüsse, betont Thomas Winterhalter, würden im Rahmen einer Klausur keine getroffen.

Das gilt auch fürs Thema Jugendhaus, das am Freitag ebenfalls angeschnitten wurde. Es sei dabei auch über die aktuelle Situation gesprochen worden, erklärt der Bürgermeister. Andere Parteien in dem Gebäude am alten Bahnhof hatten die aus ihrer Sicht haltlosen Zustände rund um die Einrichtung angeprangert (wir berichteten). „Das Jugendhaus stand aber so oder so auf der Agenda“, betont Thomas Winterhalter. Schließlich laufe der Mietvertrag Ende 2018 aus. Bis dahin solle ein Neubau stehen. Der Grundsatzbeschluss dazu solle in der Sitzung des Gemeinderats am kommenden Dienstag gefasst werden. Der Zeitplan sehe vor, das Votum zum Bau noch 2017 zu treffen. „In der Klausurtagung bestand Einigkeit über diese Zeitschiene“, sagt Winterhalter. Er macht zugleich deutlich, dass dieses Projekt gegenüber der Hallenfrage noch Priorität genieße – weil wegen des auslaufenden Vertrags eben Druck herrsche und der Fahrplan vorgegeben sei.

Unter Druck steht die Stadt zudem, was die Unterbringung von Flüchtlingen anbelangt. Auch das war folglich ein Punkt, der am Freitag zur Sprache kam. „Für Herbst brauchen wir einen Fahrplan für 2018“, konstatiert Winterhalter. Bis dahin gebe es vielleicht auch Prognosen, wie viele Flüchtlinge 2018 aufgenommen werden müssen. Man rechne mit einer Größenordnung wie 2017. Das würde bedeuten, dass selbst die beschlossenen Unterkünfte in den Kleinbottwarer Stangenwiesen und bei der WaschWelt in Steinheim nicht reichen, um den Asylsuchenden ein Dach über dem Kopf bieten zu können. Wahrscheinlich sei deshalb, weiteren Wohnraum schaffen zu müssen. Der Blick geht dabei zuerst nach Höpfigheim. „Konsens ist, dass alle Ortsteile gleich behandelt werden“, erklärt Winterhalter – und in Höpfigheim sei die Stadt in puncto Anschlussunterbringung noch nicht tätig geworden. Allerdings müssten selbstverständlich die Rahmenbedingungen passen.