Schüler der Höpfigheimer Grundschule haben an einem Workshop des SWR Vokalensembles teilgenommen.
Steinheim - Auch die Jungs, die sich zuerst ganz cool gegeben haben, lassen sich bald ein, auf die Geschichte der kleinen Meerjungfrau. Alle Kinder sind an diesem Montagvormittag in kürzester Zeit voll konzentriert dabei, sich die traurige Geschichte nach der Originalfassung von Hans Christian Andersen zu erarbeiten. Und schon beim zweiten Durchlauf des Liedes „Crackerjack“ singen tatsächlich alle Schüler der 3. und 4. Klasse der Grundschule Höpfigheim kräftig mit. Holger Frank Heimsch vom Chormanagement des SWR Vokalensembles schnipst den Takt mit den Fingern mit: „Geht es auch noch schneller?“ Und es geht tatsächlich noch schneller.
„Zum Schulkonzert am Freitag kommen 500 Kinder“, informiert er die Schüler und alle staunen: „Was, so viele?“ Ja, Grundschüler aus der ganzen Region reisen an diesem Tag nach Stuttgart, um ein Konzert des Chors, des SWR Vokalensembles, in der Liederhalle zu erleben. „Und alles wird bei diesem Konzert mit der Stimme gemacht.“ Die Musik für dieses Konzert stammt vom dänischen Komponisten John Hoybye.
„Das Angebot des SWR Vokalensembles finde ich großartig“, sagt Mechthild Wittmer, die Rektorin der Grundschule. Kulturelle Bildung erfahre im neuen Bildungsplan einen noch höheren Stellenwert als bisher, „und obwohl dieser Bildungsplan noch nicht in Kraft getreten ist, nehmen wir diesen Auftrag generell sehr ernst und halten ihn für wichtig.“
Dass dies einen bleibenden Eindruck bei den Schülern hinterlassen wird, bestätigt Heimsch: „Ich höre oft, wenn ich mit einer 5. oder 6. Klasse arbeite, dass sich die Schüler an einen Konzertbesuch in ihrer Grundschulzeit erinnern.“ Und schmunzelnd fügt er hinzu: „Viele wissen noch, dass sie sich extra fein machen mussten für das Konzert.“ Schulleiterin Wittmer freut sich auch, dass drei Mitarbeiter des SWR Vokalensembles als Vorbereitung auf dieses Konzert extra vorher zu einem Workshop mit den Schülern in die Schule kommen.
Gemeinsam mit Annette Ruoff und der Praktikantin Sabine Schiebel bereitet also Holger Frank Heimsch die Schüler auf das Konzert vor. Sein Ziel ist es, die Kinder vorzubereiten, indem beispielsweise besprochen wird, wie man sich bei einem Konzert verhält, und dass man gepflegt zu einem Konzert geht.
Es wird auch angesprochen, dass man applaudiert, wenn es einem gefällt, dass man dann auch aufstehen und sogar „Zugabe“ rufen darf. „Und dass die Schüler wissen, was es bedeutet, wenn sich der Dirigent plötzlich umdreht und ihnen ein Zeichen gibt.“ Dann ist nämlich der Einsatz der Kinder gefragt – mit dem Lied „Crackerjack“.