Ein Bürgerbüro steht schon lange auf der Wunschliste der Steinheimer – jetzt könnte es bald soweit sein. Foto: Werner Kuhnle

In der Ludwigsburger Straße 2 und 4 könnte die Stadt nach den Sommerferien neue Räume eröffnen.

Steinheim - Das Thema Bürgerbüro geistert schon seit Jahren, ja sogar seit Jahrzehnten durch die Urmenschstadt. Hintergrund dafür ist, dass das Rathaus nicht barrierefrei zu erreichen ist, also alle Bürger, deren Mobilität eingeschränkt ist oder die beispielsweise mit einen Kinderwagen kommen, Probleme haben, die Ämter im Rathaus zu erreichen.

Jetzt scheint es einen Durchbruch bei dem Thema zu geben, zumindest mittelfristig. Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag, 27. Februar, steht der Punkt „Bürgerbüro“ – und zwar mit einem ganz konkreten Plan: Die Einrichtung soll in die Räume des ehemaligen Notariats in der Ludwigsburger Straße 2 und 4 ziehen. Möglich wird das, weil das Steinheimer Notariat, wie in vielen anderen Kommunen, zum 31. Dezember aufgegeben wurde. Bis Ende März läuft noch der Mietvertrag, und die Räume im zweiten Obergeschoss über dem NKD können dann von der Stadt übernommen werden, die ohnehin schon Eigentümerin der Immobilie ist. Ein Aufzug kann die Bürger dann von der Straßenebene nach oben bringen. Ein riesiger Umbau sei zum Glück nicht nötig, so der Bürgermeister Thomas Winterhalter. Er geht davon aus, dass nach den Sommerferien mit dem Betrieb des Bürgerbüros gestartet werden kann.

Vom Rathaus am Marktplatz in die Büros in der Ludwigsburger Straße umziehen werden die Bereiche Ordnungsamt, Einwohnermeldeamt, Standesamt, Gewerbeamt, Rentenstelle und Sozialamt – also all diejenigen, die eine hohe Kundenfrequenz haben. Für das Rathaus bedeutet das aber nicht, dass man künftig nicht weiß, wohin mit all dem freien Platz. „Wir kriegen das gut gefüllt“, betont Winterhalter. „Derzeit sind die Verhältnisse schon sehr beengt.“

Als langfristige Lösung sieht man seitens der Verwaltung das Projekt nicht. „Das ist ein Provisorium“, so der Rathauschef. Allerdings sei es eben „saumäßig schwer, passende Räumlichkeiten zu finden. „Das ist nicht die perfekte Lösung, aber hoffentlich ein gutes Provisorium, schließlich können jetzt über den Aufzug die Bürger barrierefrei die Ämter erreichen.“

Der große Wunsch bleibt nach wie vor, das Bürgerbüro in direkter Nachbarschaft zum Rathaus zu haben. Winterhalter: „Unter meinem Vorgänger wurden ja Immobilien rund um den Marktplatz erworben. Hier muss erst einmal alles überplant werden. Insofern wird da in den nächsten fünf Jahren wenig passieren.“ Dem Gemeinderat wird die Idee für den Umbau des ehemaligen Notariats zum Bürgerbüro in der nächsten Sitzung öffentlich vorgestellt. Stimmt das Gremium zu, sollen im Haushaltsplan 2018 die Kosten für Umbauten, Anschluss an das Glasfasernetz sowie Büroausstattung in Höhe von 70 000 Euro bereit gestellt werden.