Läuft alles nach Plan, kann im kommenden Jahr an fünf Standorten in der Gesamtstadt Strom getankt werden. Foto: fotolia

Die Kommune wird einen Förderantrag stellen, um vier weitere Ladestationen anbieten zu können.

Steinheim - Die Stadt Steinheim investiert in die Elektromobilität. Vier weitere Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten sollen installiert werden – und zwar nicht nur in der Kernstadt auf den Parkplätzen vor der Riedhalle und vor der Kirche in der Badtorstraße, sondern auch in den beiden Stadtteilen: Auf dem Parkplatz vor dem Höpfigheimer Schlössle und bei der Bottwartalhalle in Kleinbottwar. Die Kosten je Ladesäule liegen bei 35 000 Euro. Kommt die Kommune bei dem seit Mitte Februar gültigen Bundesförderprogramm zum Zug, das den Ausbau der Ladeinfrastruktur bis Ende 2020 unterstützen soll, dann könnte die Stadt maximal 56 000 Euro Zuschuss verrechnen.

Eine Förderung ist gebunden an bestimmte Voraussetzungen. So muss die Ladesäule öffentlich zugänglich und der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen sein. Auch die Standorte der geplanten Säulen müssen feststehen. Gefördert werden der Netzanschluss, der Erwerb der Säule sowie die zugehörige Montage. Umgesetzt sein muss alles innerhalb eines Jahres, erläuterte der kommissarische Leiter des Stadtbauamtes, Michael Knöpfle, in der Ratssitzung am Dienstag. Die Rückmeldung, ob es eine Förderung geben wird, erwartet die Verwaltung im September.

„Wir stellen jetzt einmal den Antrag und wenn der durchgeht in voller Höhe, dann setzen wir alles wie besprochen um“, so Bürgermeister Thomas Winterhalter auf Rückfrage gestern Vormittag. Perspektivisch wolle die Stadt den eigenen Fuhrpark auf Elektroautos umstellen – das hatte Knöpfle bereits in der Sitzung angekündigt. „Sobald Ersatzbeschaffungen anstehen, wird geprüft, beziehungsweise dann werden auch Angebote für Elektroautos eingeholt“, so Winterhalter. Einsatzmöglichkeiten gebe es viele – angefangen beim Bauhof über den städtischen Vollzugsdienst bis hin zum Rathauschef selbst. „Zuerst brauchen wir aber einmal eine Infrastruktur. Eins nach dem anderen.“ Die bei der Kommune verbleibenden Kosten in Höhe von rund 90 000 Euro soll durch die Steuerrückzahlung der Süwag beglichen werden. Die Reinvestition der 90 000 Euro in diesen Bereich sei sehr sinnvoll und ein guter Schritt, hatte Winterhalter in der Sitzung betont. Grünen-Rat Rainer Breimaier meldete Zweifel an dem Bedarf für insgesamt fünf Ladestationen in der Gesamtstadt an – begründet durch ein Rechenbeispiel: Wenn man von den statistischen Zahlen im Land ausgehe dann entfielen umgerechnet auf Steinheim gerade mal fünf Autos. „Das würde bedeuten, dass jedes Auto eine eigene Ladestation haben würde. Uns Grünen würde eine Station in jedem Stadtteil reichen.“ Das Anschaffen eines städtischen Elektroautos wertete Breimaier als „starkes Signal“.

Die CDU sehe der Entwicklung gespannt entgegen, erklärte Horst Trautwein. Darüber hinaus wollte er wissen, ob es Informationen hinsichtlich der Nutzung der Ladestation auf dem Klosterparkplatz gibt, die dort seit vergangenen Oktober steht. Gibt es nicht, Thomas Winterhalter sagte jedoch zu, diese zu generieren. Darüber hinaus griff der Stadtchef die Anregung von Trautwein auf, eine Station beim Kaufland einzurichten. Er habe das Thema den Verantwortlichen des Kauflandes in einem Gespräch schon mit auf den Weg gegeben, berichtete er. Timo Renz (FWV) erklärte, er finde es richtig, jetzt in die Schnell-Ladestationen zu investieren. Die Station auf dem Klosterparkplatz sei bereits veraltet.