Rund 100 Steinheimer haben sich in der Blankensteinhalle versammelt. Foto: Werner Kuhnle

Thomas Winterhalter hat am Mittwochabend seine erste Einwohnerversammlung abgehalten. Dabei hat er über Themen wie Wohnraum, Infrastruktur und die Zukunft der Urmenschstadt gesprochen.

Steinheim - Auch wenn Thomas Winterhalter schon seit sieben Monaten im Amt ist gibt es immer noch Premieren - für ihn und die Steinheimer Bürger. Am Mittwochabend stand eine solche auf dem Plan: Knapp 100 Steinheimer kamen zur Einwohnerversammlung in die Blankensteinhalle. Thomas Winterhalter führte die Gäste durch einen informativen, entspannten und kurzweiligen Abend. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand ein Sachstandsbericht. „Es ist erstaunlich, was wir schon alles angepackt haben“, so Winterhalter. Seine anfängliche Befürchtung, er habe nichts, was er präsentieren könne, habe sich schnell zerschlagen in der Vorbereitung,

Nach wie vor eine große Herausforderung und Aufgabe sei die Kinderbetreuung. 70 Plätze für Kinder unter drei Jahren gibt es derzeit in der Urmenschstadt. Erst zum 1. September hat eine weitere Krippe in der Schulstraße aufgemacht. Im Kindergarten Steinstraße wurde ein Personalraum angebaut. 400 Plätze hat es für die Kinder über drei Jahren. Um sie alle kümmern sich die 70 Erzieher. „Das ist unser größter Personalposten“, informierter der Schultes.

Auch beim Thema Schule sei man in Bewegung – zwar nicht baulich, aber dafür personell. Rainer Fröbel ist in Pension gegangen, sein Konrektor Ulrich Laumann ist jetzt Leiter der Realschule, Oliver Theurer ist nun neuer Konrektor. Winterhalter: „Wir hatten einen fließenden Übergang. Das war sehr angenehm.“ Die Eröffnung der Mensa sei ein wichtiger Baustein in der Steinheimer Schullandschaft. 340 Mittagessen werden hier in zwei Schichten über die Theke gereicht.

Immer wieder erreiche die Verwaltung Zuschriften, dass es in der ein oder anderen Straße Optimierungsbedarf gebe, erläuterte Winterhalter weiter. Alle Wege und Straßen seien in eine Zustandskartierung aufgenommen und würden sukzessive abgearbeitet. „Aber wir können nicht an jedem Fleck sofort handeln“, bat er um Verständnis. In den Ferien habe die Kommune gemeinsam mit dem Landkreis die Hauptstraße in Höpfigheim saniert. Der Austausch der Straßenbeleuchtung und die Umstellung auf LED in den Stadtteilen laufe jetzt dann an.

Ein Problem, das die Stadt immer wieder beschäftigt, ist das Thema Vermüllung – auf den Schulhöfen etwa. In diesem Zusammenhang informierte Winterhalter über den Kauf einer Kehrmaschine und eines Elektrofahrzeugs für den Bauhof. „Wir hoffen auf eine Verbesserung des Stadtbilds und der Sicherheit“, spielte er auf das herumliegende Glas an.

Stichwort Personalien: Nicht nur der Bürgermeister ist neu, sondern auch der Stadtbaumeister hat einen anderen Namen. Seit April ist Frank Fussenegger Leiter des Bauamtes. Er sei dankbar, so Winterhalter, dass man einen gelernten Architekt mit Verwaltungserfahrung gefunden habe, der direkt durchstarten konnte. Ebenfalls neu im Team ist Saskia Benz. Sie wird ab 1. Oktober nicht nur stellvertretende Kämmereileiterin, sondern nach dem Weggang von Jens Dörr auch Projektleiterin für die Umstellung auf das neue kommunale Haushaltsrecht.

Im November bekommt das Urmenschmuseum ein neues Highlight. Eine von einer Pariser Künstlerin angefertigte Dermoplastik der Steinheimer „Urmenschfrau“. Die 1,60 Meter große Plastik kostet 45 000 Euro. 30 000 Euro sind über Spenden zusammengekommen, 10 000 steuert die Stadt bei und 5000 der Förderverein Urmenschmuseum.

In seinem Ausblick ging Thomas Winterhalter außerdem auf die Schaffung von neuem Wohnraum ein. Das sei das drängendste Thema. Zwei neue Wohngebiete in den Stadtteilen sollen für Entspannung sorgen. Die Erweiterung des Gebietes in den Seewiesen in Höpfigheim bringt 50 neue Wohneinheiten, das Baugebiet Scheibenäcker in Kleinbottwar 200. Auch das Thema Flüchtlingsunterkünfte ließ der Rathauschef nicht aus. 96 Geflüchtete müsse die Stadt in diesem Jahr aufnehmen, etwa 94 dann im nächsten Jahr. Zum 1. Oktober ist das Schafhaus bezugsfertig, im Frühjahr 2018 folgen die geplanten Unterkünfte in der Maybachstraße und auf den Stangenwiesen in Kleinbottwar. „Wir sind gesetzlich verpflichtet, diese Menschen aufzunehmen. Würden wir das nicht tun, könnten wir nächstes Jahr die Einwohnerversammlung eventuell nicht mehr hier in der Blankensteinhalle durchführen.“ Dass die geplanten Standorte in der Bürgerschaft nicht überall auf Gegenliebe stoßen, wisse er: „Wir hätten uns auch dezentrale Lösungen gewünscht, aber wir haben sie nicht.“