Die geehrten Sportler strahlen am Montagabend gemeinsam in die Kamera. Foto: Werner Kuhnle

Bei der Sportlerehrung der Stadt Steinheim ist der Schultes oft zu schnell für die darbietenden Athleten.

Steinheim - Dass Städte und Gemeinden ihre erfolgreichen Sportler, Musiker oder verdienten Ehrenamtlichen zu Jahresbeginn ehren, hat seinen guten Grund: Engagement soll gewürdigt werden. Und oft genug tragen die Erfolge ja dazu bei, dass auch der Name des Wohnorts über seine Grenzen hinaus bekannt wird.

Auf der anderen Seite lässt es sich nicht verhehlen, dass solche Ehrungen für diejenigen, die nicht gerade selber auf der Bühne stehen oder stolze Angehörige sind, manchmal etwas zäh sein können. Ganz anders, wenn auch unfreiwillig, lief es am Montagabend in der Steinheimer Blankensteinhalle. Die Rathaus-Mitarbeiterin Anke Glück, zuständig unter anderem für die Vereine, hatte zwar alles perfekt mit Listen und Urkunden vorbereitet und unterstützte dann auch die Ehrungen von Musikern und Sportlern tatkräftig. Doch Bürgermeister Thomas Winterhalter, der erst seit kurzem in Amt und Würden ist, war einfach zu schnell. Oder die Tänzer, die mit ihren Darbietungen auf der Bühne für Abwechslung sorgen sollten, brauchten zu lang fürs Umkleiden. Wie auch immer: Thomas Winterhalter war immer schon mit dem jeweiligen Abschnitt der Ehrungen durch, bevor die Tänzer bereit für den Auftritt waren. Da galt es dann mehrfach, mehrere Minuten am Stück ohne Textbuch und trotzdem ohne peinliches Schweigen zu überbrücken.

Passend zum Anlass nahm der Schultes die Pannen sportlich: „Ja, da steh‘ ich jetzt – was soll ich sagen? Fragen Sie mich doch einfach was!“, lud er ein. Prompt wollte jemand wissen, ob er selber auch Sport treibe. „Leider nur den klassischen Beamtenwettkampf – Aktenweitwurf“, gestand Winterhalter und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Weiter zeigte er sich interessiert und bemüht, Wissenslücken zu schließen. So berichtete er zur Freude vieler, dass die Bottwartalhalle neue sanitäre Anlagen und Warmwasser bekommen werde. Die Aufforderung von Tanzschulleiterin Monika Jaag zum Breakdance lehnte er schlagfertig ab: „Der Elastan-Anteil in meinem Anzug ist leider nicht hoch genug.“

Es war sicher auch keine schlechte Idee, die Bühnenauftritte den Sportlern zu überlassen. Der Breakdancer Benjamin Bauer legte zur Überbrückung einer der Pausen ein zwar ungeplantes, aber sehenswertes Solo hin. Fast schon akrobatisch auch der Auftritt von Schautänzerin Gloria Carannante vom Tanzsportverein Murr. Die Auftritte der Breakdance-Gruppe, der Tanzgruppe „Dance or Die“ und der Marschtanz der Dancing-Kid-Stars des Tanzsportvereins Murr konnten sich ebenfalls mehr als sehen lassen. Und verdeutlichten zugleich, dass etliche Steinheimer, Kleinbottwarer und Höpfigheimer in auswärtigen Vereinen aktiv sind. Auch sie wurden für ihre Erfolge geehrt und bekamen als Anerkennung außer einer Urkunde noch einen Gutschein fürs Wellarium. Für den Deutschen Meister im Judo, Steffen Hofmann, gab’s zusätzlich einen Steppi-Bausatz.