Mehr als 125 Schüler sind seit dem Start der Bläserklasse schon unterrichtet worden. Foto: Archiv (Hettel)

Die Stadt gibt dem Förderverein der Stadtkapelle für die Kooperation für 2018 einen Zuschuss über 3000 Euro.

Steinheim - Die Stadt Steinheim gibt dem Förderverein der Stadtkapelle für das Jahr 2018 einen Zuschuss in Höhe von 3000 Euro für die Kooperation mit der Blankensteinschule. Diese gute Nachricht kann der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Schulze, seinen Mitgliedern überbringen. In der Sitzung des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses berichtete er über die Arbeit in den Bläserklassen und begründete die Bitte um die Finanzspritze. Den letzten Zuschuss, ebenfalls in Höhe von 3000 Euro, gab es im Jahr 2016.

Die erste Bläserklasse wurde 2013 unterrichtet. „Seitdem haben mehr als 125  Schüler ein Instrument erlernt“, informierte Schulze. „Damit hätten wir nicht gerechnet.“ Jeweils am Ende der zweiten Klasse werden die Instrumentenwünsche der Kinder aufgenommen. Zu Beginn von Klasse 3 haben die Kinder dann vier Wochen die Möglichkeit, besagtes Wunschinstrument auszuprobieren. Das Erstaunliche: „Es gab bislang in den Jahren keinen Wechsel.“

Die Kinder werden für zwei Jahre angemeldet und erhalten sowohl Register- als auch Orchesterunterricht. Die Bläserklasse nehme an Schulfeiern, an Vereinsaktivitäten oder Veranstaltungen der Stadt wie etwa an der Seniorenweihnachtsfeier teil, berichtete Schulze.

Die Kooperation mit der Blankensteinschule funktioniere sehr gut. „Die Schule baut ihren Unterricht um unsere Bläserklasse herum.“ Für den Verein wichtig sei eine gesicherte Finanzierung. Denn man wolle den Beitrag der Eltern möglichst gering, nämlich unter 40  Euro, halten. Im Durchschnitt liege er bei 33 Euro. Für sozial benachteiligte Kinder habe der Förderverein einen Topf eingerichtet. In dem Elternbeitrag seien der Unterricht, das Notenmaterial und die Instrumentennutzung enthalten. „Zu Beginn des Schuljahres wird lediglich eine einmalige Sonderumlage in Höhe von 15 Euro eingesammelt.“

Die Beiträge der Eltern decken, betonte Schulze, lediglich die Kosten für die Instrumente und die Lehrer. „Wir haben allein 7000 Euro Leasingkosten pro Jahr.“ Darüber hinaus müsse man noch den Steuerberater bezahlen, die Instrumente überholen lassen und T-Shirts kaufen. „Gott sei Dank bekommen wir auch noch Spenden.“ Die Anschubfinanzierung des Landes laufe in diesem Jahr aus und zusätzliche Aktivitäten zu stemmen, um weitere Einnahmen zu generieren, sei nicht möglich. „Etwa 55 der 70 Mitglieder im Förderverein sind Eltern der Bläserklasse.“

Hartmut Schlucke von den Grünen wollte wissen, ob mit Blick auf die Lehrkräfte nicht eine Anbindung an die Musikschule sinnvoll wäre. Man habe einen Lehrer der Musikschule im Boot, mit dem man sehr zufrieden sei, mehr sei jedoch nicht darstellbar, so Schulze. „Die kosten 20 bis 30 Prozent mehr und das ist für uns dann nicht darstellbar.“ Man habe mit der Musikschule Gespräche geführt und gebeten, dem Förderverein mit dem Preis entgegen zu kommen. „Ab da bewegt sich nichts.“

Seitens der Räte gab es neben dem einstimmigen Ja zum Zuschuss viel Lob für die Arbeit. „Die Kinder erhalten eine sehr gute Ausbildung, und so eine Bläserklasse ist durchaus ein weicher Standortfaktor für eine Schule“, betonte Timo Renz (FVW). Für eine schöne Überraschung sorgte Conny Fies (SPD). Sie sagte zu, dass das Steinheimer Lädle künftig die Kinder aus finanziell schwachen Familien unterstütze.