Die Tage des alten Jugendhauses sind gezählt. 2020 steht – hoffentlich – der Umzug an. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Das Jugendhaus ist bald in neuen Räumen untergebracht.

Steinheim - Seit zehn Jahren leitet Stefan Maier das Steinheimer Jugendhaus. „Ich war gerade abgelenkt, als ich mich mit vollem Haar entdeckt habe“, stockte Maier bei der Bilderrückschau im Kultur- und Sozialausschuss kurz.

Zusammen mit Eldrid Ehlers, die neben der Schulsozialarbeit auch im Jugendhaus aktiv ist, berichtete Maier von den Schwerpunkten. „Unser Auftrag ist nicht nur die Bespaßung der Jugendlichen, sondern die außerschulische Bildung.“ Man schaffe „positive Freizeit im geschützten Umfeld“, was vor allem für Mädchen aus anderen Kulturkreisen wichtig ist, denen der Besuch des Jugendhauses teilweise verboten wird. Insofern sei es positiv, dass es mittlerweile feste Besuchergruppen mehrerer Kulturen, darunter auch Deutsche, gebe, zu denen auch etliche Mädchen gehören.

Geschlechtsspezifische Inhalte und Öffnungszeiten tragen dazu bei. Dabei dürfe man feststellen, dass „Mädchen sich nicht nur schminken, sondern auch mal gerne an der Playstation zocken“, betonte Ehlers.

Für alle Besucher ist Unterstützung in der Schule und dem Übergang zum Beruf wichtig. Die eigenen Stärken finden und schätzen lernen, sei ein wichtiger Ansatz. „Es kann halt nicht jeder Top-Manager oder ein Star-Fußballer werden, aber im Handwerk geht immer was“, hat Maier festgestellt. Mit Workshops wie „PC im Eigenbau“, Renovierungsarbeiten und Putzaktionen in Steinheim lernen die Jugendlichen praktische Kompetenzen und schaffen dabei auch noch Nützliches.

Mit manchen Besuchern bestehe schon eine langjährige Verbundenheit. Der FC Steinheim und sein Vorstand Ahmet Okan Sarizeybek seien das beste Beispiel, freute sich Michael Bokelmann (FWV). „Der und andere geben heute zurück, was ihr damals vermittelt habt.“ Viele „Sorgenkinder“ hätten über das Jugendhaus eine Chance bekommen. „Man sieht, dass das Potenzial da ist, die werden vom Elternhaus halt nicht so gefördert“, meinte Maier dazu.

Als Nächstes stehen der Break Dance Contest am 24. November in der Blankensteinhalle und das Turnier „Rauschfrei“ im Dezember an. Regelmäßig trifft sich die Projektgruppe, die Bau und Ausstattung des neuen Jugendhauses plant. „Das wird 2019 noch spannend und 2020 findet ja hoffentlich der Umzug statt.“ Er kenne im Jugendhaus mittlerweile „jede Schraube und jedes Geräusch“, aber er freue sich auf den Neustart auf dem Schulcampus.