Beim Weinsymposium werden die Zuhörer Vorträge und eine Diskussion verfolgen können. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die nächsten Wein-Lese-Tage finden in einem Jahr statt, das nächste Symposium bereits am Freitag, 3. Februar. Das Thema der dritten Auflage im Haus Steinheim lautet: „Heimat 4.0 – Wohin weisen die neuen Wege?“.

Steinheim - Rund 70 Gäste bei der Premiere im Jahr 2015, als es im Deutschen Literaturarchiv in Marbach um Nachhaltigkeit im Weinbau ging. 150 Besucher dann bei Symposium Numero zwei am Vortag der Winterweinmesse 2016, als Experten aus verschiedenen Bereichen ein paar Wochen vor der damals anstehenden Landtagswahl mit Abgeordneten über den Naturschatz Steillagen und wie man ihn für nachfolgende Generationen erhalten kann diskutierten. Und jetzt also die dritte Auflage der Veranstaltung, die die Marbacher Zeitung in Kooperation mit der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg veranstaltet.

Das Symposium greift den aktuellen Wandel unserer heimischen Weinkulturlandschaft zwischen der Generations- und der Klimaveränderung auf. Der Fortbestand sowie die nachhaltige Entwicklung des Weinbaus sind durch den Generationswandel und ökonomische Zwänge nicht gesichert. Mehr als je zuvor gilt es, die Weinkulturlandschaft neu zu bewerten und ökologische Zusammenhänge bewusst zu machen. Dieses Mal wird allerdings nicht auf die Marbacher Schillerhöhe, sondern ins frisch umgebaute und erweiterte Haus Steinheim eingeladen.

Das Konzept hat sich bewährt: Experten geben zu unterschiedlichen Themenbereichen Impulsvorträge, in deren Anschluss auf der Bühne über die präsentierten Thesen diskutiert wird. Doch anders als im Vorjahr nicht mit Politikern, sondern wiederum mit Experten. Die bekannteste von ihnen ist wohl Natalie Lumpp. Die 45-Jährige arbeitete als Sommelière in renommierten Betrieben wie dem Bareiss in Baiersbronn oder der Traube in Tonbach und ist Deutschlands führende Weinexpertin. Sie schreibt Bücher, Kolumnen in Zeitschriften, gibt Weinseminare und war Jurymitglied in der Fernsehshow „Grill den Henssler“. Die Verbindung zur Marbacher Zeitung besteht schon seit vielen Jahren, als sie Weine aus Marbach und dem Bottwartal in einer regelmäßigen Kolumne bewertete.

Neben Natalie Lumpp werden Monika Christmann, die Institutsleiterin des Zentrums für Weinforschung und Verfahrenstechnologie der Getränke Hochschule Geisenheim, und Dieter Blankenhorn, der neue Leiter der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg, mit dem jeweiligen Impulsgeber diskutieren. Besagte 15-minütige Impulse kommen zum einen von Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Sie widmet sich dem Thema Weinbau und Nachhaltigkeit aus der Sicht der Politik. Zum anderen hält der Präsident des Weinbauverbandes Württemberg, Hermann Hohl, einen Kurzvortrag zum Thema Weinbau und Wirtschaft. Dabei wird es unter anderem um die Frage gehen, was die Weinbauern brauchen, um ihre Existenz sichern zu können und die Betriebe zukunftsfähig zu machen.

Ein weiterer Impuls kommt von Gerhard Schiek von der GbR Steiler Zucker aus Bad Cannstatt. 14 Weinbegeisterte haben Anfang 2015 einen 18 Ar großen Weinberg in Stuttgart-Mühlhausen erworben. Der Name der Gesellschaft „Steiler Zucker“ ist eine Referenz an die Lage „Cannstatter Zuckerle“ und an die Kulturlandschaft, die von Steillagen geprägt ist. Den Weinbegeisterten ist neben der Rebpflege der Wiederaufbau beziehungsweise der Erhalt von 22 Trockenmauern ein besonderes Anliegen. Gerhard Schiek wird über dieses Projekt berichten und darüber hinaus einen Wein zur Verkostung mitbringen.

Den letzten und vierten Impuls zum Themenbereich Weinbau und Tourismus gibt Jessica Deutsch von der Koordinationsstelle Weintourismus Württemberg bei der Stuttgart Marketing GmbH, denn weintouristische Angebote können ein Beitrag leisten, das Bewusstsein für die Weinlandschaft und die regionalen Erzeugnisse zu schaffen. Am Ende der Veranstaltung werden schließlich die Gäste noch die Möglichkeit haben, Fragen an die Podiumsgäste und Impulsgeber zu stellen. Im Anschluss wartet auf alle ein Wengerter-Vesper im Wintergarten des Hauses Steinheim und Weine vom Weingut Forsthof.

Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, wird um eine Anmeldung für das Symposium gebeten. Die Anmeldungen kommen nach Eingang zum Zuge, nur eine bestätigte Anmeldung ermöglicht die Teilnahme. Die Anmeldung ist möglich per E-Mail an symposium@wein-lese-tage.de, per Telefon unter der Nummer 0 71 44 / 85 00 77, per Fax an 0 71 44 / 85 00 75 sowie per Post oder persönlich an Marbacher Zeitung, König-Wilhelm-Platz 2, 71672 Marbach. Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos.