Sabine Stingel (rechts) und Sabine Tritt sind die erste Anlaufstelle im neuen Bürgerbüro. Foto: Sandra Brock

Der Umzug in die Ludwigsburger Straße 4 ist vollends abgeschlossen.

Steinheim - In Steinheim gibt es seit gestern eine neue Anlaufstelle für alle Bürger, die eine städtische Behörde aufsuchen müssen: In der Ludwigsburger Straße 4 befindet sich im zweiten Stock, wo bis zur Notariatsreform das Notariat untergebracht war, das neue Bürgerbüro der Stadt. Damit ist unter dem Bürgermeister Thomas Winterhalter das Wirklichkeit geworden, was rund 30 Jahre lang in der Schwebe war: eine zentrale Anlaufstelle der Verwaltung für alle Bürger.

Anders als bei den bisherigen Räumlichkeiten im Rathaus sind die Ansprechpartner nun barrierefrei zu erreichen - ein Aufzug im Gebäude führt direkt ins Bürgerbüro. Und mit dem Umzug wurden auch gleich die Öffnungszeiten um wöchentlich sieben Stunden erweitert. Von Montag bis Donnerstag öffnet man nun bereits um 8 Uhr, am Freitag sogar um 7 Uhr, am Dienstag zusätzlich von 14 bis 16 Uhr und am Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. Der Leiter des Ordnungsamts, Rolf Englert, verbindet vor allem mit der frühen Öffnungszeit am Freitag die Hoffnung, dass der Andrang am Donnerstagabend durch die Berufstätigen nachlässt. Noch längere Öffnungszeiten soll es allerdings nicht geben, erklärte er gestern vor der Presse: „Wir wollen nicht, dass vielleicht nur noch wenige Mitarbeiter renitenten Bürgern gegenüber stehen.“ Wer die Ämter telefonisch erreichen möchte, kann die gewohnten Nummern nutzen.

Das Gebäude an der Ecke Ludwigsburger/Kleinbottwarer Straße gehört schon seit einiger Zeit der Stadt. Weil das Notariat ausgezogen ist, nutzt man nun die so entstandene Möglichkeit, im Rathaus mehr Platz für die Mitarbeiter sowie für die Auszubildenden und Praktikanten zu schaffen. Dass es die Bürgerangelegenheiten waren, die umgezogen sind, hängt vor allem mit der genannten Barrierefreiheit zusammen: „Das ist die Abteilung, die den mit Abstand größten Kundenverkehr hat“, erklärte der Rathauschef.

Für die neue Nutzung waren im Vorfeld einige Umbaumaßnahmen nötig, die insgesamt – die Verlegung eines Glasfaserkabels vom Rathaus bis zum neuen Bürgerbüro sowie einige neue Möbel eingeschlossen – mit rund 90 000 Euro zu Buche geschlagen haben, wie Bauamtsleiter Frank Fussenegger erklärte. Deshalb sollen die Räume, wiewohl wegen der räumlichen Entfernung zum Rathaus ein Provisorium, mindestens fünf bis 10 Jahre genutzt werden. Insgesamt habe man sich nicht verschlechtert, meinte Englert, doch müsse man sich bei der Abstimmung mit den Kollegen auf längere Wege einstellen, weil man sich nicht mehr wie bisher zufällig im Treppenhaus über den Weg laufe. „Das ist ein Kompromiss, den wir eingehen müssen“, meinte Winterhalter dazu.

Die Flüchtlingsbeauftragte Sina Steib ist an ihrem bisherigen Platz im Rathaus geblieben. Im Zimmer gegenüber wird nun die Diakonie einziehen, die die Sozialarbeitertätigkeit für Flüchtlinge wahrnimmt.

Am vergangenen Freitag haben die Umzugsvorbereitungen begonnen, gestern konnte der Betrieb bereits voll starten. Wobei sich trotz eines großen Hinweisschilds an der Außentreppe auf die Anschrift des neuen Bürgerbüros noch der eine oder andere Bürger ins Rathaus verirrt hat. Grüne Fußstapfen auf dem Gehweg werden die Richtungsfindung in Zukunft erleichtern. Bislang habe die Witterung das noch nicht zugelassen, so Winterhalter.