Gitze (links) und Ralf Glenk sind lange nicht mehr zusammen aufgetreten. Foto: avanti

Beim ersten Steinheimer Kulturabend sorgen die Künstler für viel Abwechslung.

Steinheim - Schon wie die Mitglieder der Band ihre Plätze auf der Bühne einnehmen, ist außergewöhnlich. Dort sind zunächst außer einem Keyboard etliche mehrsaitige Instrumente zu sehen: von der Ukulele über ein Banjo, Akustikgitarren, bis hin zum E-Bass. Und: ein Thron. Unvermittelt ist Filmmusik zu hören. Von einem Italowestern, Sergio Leone, „Zwei glorreiche Halunken“, Titel im Original: „The good, the bad and the ugly“. Und dann schreiten die drei Musiker gemessenen Schrittes am Publikum vorbei zur Bühne. Ernst blicken sie die Zuschauer an, Michael Schulig, Michael Heckermann und Rolf Kersting sind „The Good The Bad And The Ugly“ und mit ihren temporeichen Gute-Laune-Stücken der „späten 70er, also von 1992“, sind sie Höhepunkt des ersten Steinheimer Kultur-Abends in der Erich-Kästner-Realschule. Sie schaffen es sogar, dass sich das Publikum, einschließlich dem Bürgermeister-Ehepaar Winterhalter, von den Stühlen erhebt und mittanzt.

„Weil wir so viel Auswahl an Künstlern in Steinheim haben, haben wir uns den Kultur-Abend einfallen lassen“, so begrüßt der ehrenamtliche künstlerische Leiter von Kult-X, Jörg Thum, die rund 230 Gäste aller Altersstufen. Und da sei das Jubiläum mit der 200. Veranstaltung des Vereins gerade recht gekommen. „Wir schauen mal, wie oft wir noch einen solchen Abend hinbekommen.“ Den Anfang macht Reinhard Schäfer, der singende Winzer aus Kleinbottwar, der mit seiner Gitarre Lieder von Bob Dylan und andere Hits zum Besten gibt. In der Pause zeigt er sich überrascht von der Publikumsreaktion: „Es war toll, die Leute sind alle sitzen geblieben. Ich dachte eher, sie flanieren im Saal umher, während ich auftrete.“ Helga Becker, alias Frau Nägele, ist im Ort auch als Heimatpflegerin bekannt und zeigt in bekannt schwäbisch-kauziger Manier humorvoll einen Querschnitt ihrer Programme. Es geht um Kinder: „Also, ich mag keine Kinder“, und um die „Jugend von heute“. Ein Rap begeistert das Publikum und sie erzählt von ihren Bemühungen, einen passenden Partner zu finden, etwa „auf einem Kreuzfahrtschiff auf dem Neckar“.

Weiter geht es im Programm mit Ralf Glenk, seit mehr als 30 Jahren als Liedermacher bekannt, und Günther Deyhle, genannt Gitze. Die beiden treten sonst nicht gemeinsam auf, außer bei einem Gig vor etwa 20 Jahren, als Kult-X noch im Bürgersaal stattgefunden habe. An diesem Abend tragen die beiden eigene Lieder vor, mal melancholisch, mal heiter und begleiten sich dabei gemeinsam mit der Gitarre. Der Höpfigheimer Gitze erwähnt auch schmunzelnd, als Kind habe er oft gesagt: „Ich bin aus Höpfigheim, dann lauf ich nicht, dann höpf ich heim“, was den anwesenden Höpfigheimern gut gefällt.

Schließlich schließt sich der Kreis der Steinheimer Künstler mit „The Good The Bad And The Ugly“, denn Michael Schulig, Mitglied der „Kleinen Tierschau“, wohnt in Steinheim. Und wie Kult-X-Frontmann Jörg Thum bei der Anmoderation sagt, sei auch Jens Heckermann von der Gesangsgruppe „Die Füenf“ praktisch schon Steinheimer, weil er schon so oft hier bei Kult-X aufgetreten sei, und Rolf Kersting, sonst Bassist der „The Voice Kids“-Band, „überlegt sich bestimmt, ob er nicht in Steinheim wohnen will“.